Sind Sozialleistungen als Einkommen anzurechnen?
Generelle Fragen:
-Fiktive Anrechnung möglicher Leistungen?
-Gehen öffentlich-rechtliche Zweckbestimmungen vor?
Diese sind im Unterhaltsrechtsverhältnis als solche nicht maßgebend, vgl. u.a. BGH FamRZ 2018,681 [29]; krit. Niepmann/Seiler[14.] R.784.
Sind folgende Leistungen anzurechnen?
-Leistungen wg. Gesundheits- und Körperschäden
-Förderung der Familienpflegezeit (BGBl.2011 I 2564): Nein (Darlehen an Arbeitgeber).
-Sozialhilfe / Bürgergeld (>Regelsätze)
- Eigenheimzulage: Ist Einkommen und erhöht den Wohnwert (dazu), OLG München
DRsp 1999/1335 = FamRZ 1999,251, OLG Hamm DRsp 2014/8227, Leitlinien (5.) (dazu) u.a. Braunschweig 1/24, Celle 1/24 (entfällt für Neuerwerb ab 2006, BGBl.2005 I 3620, Stuhrmann NJW 2006,468).
- LAG-Unterhaltshilfe: Sie ist einzusetzen, Niepmann/Seiler[14.] R.907.
- Corona-Zuschuss: Ja, auf das Jahr umzulegen, OLG Brandenburg DRsp 2023/4305.
- Haftopferrente: Entschädigung nach § 17a StrRehaG ist Einkommen, aber ggf. gilt §
1610a BGB (dazu), OLG Brandenburg DRsp 2011/11716 = FamRZ 2011,647, OLG Hamm DRsp 2016/1400 = FamRZ 2016,64.
- Kindbezogene Leistungen:
-Leistungen nach §§ 294 ff SGB VI für Kindererziehung:
Einkommen, BGH DRsp 2012/23634 = NJW 2013,301 = FamRZ 2013,203 [28].
-Leistungen nach SGB VIII:
Kein Einkommen (wegen § 10 I SGB VIII), OLG Köln FamRZ 2002,555.
-Baukindergeld: Hier dürfte das Gleiche gelten wie für die Eigenheimzulage (s.o.)