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Berliner Tabelle ab 1. Januar 2002 als Vortabelle zur Düsseldorfer Tabelle

mit den Kindergeldabzugstabellen für das alte Bundesgebiet und für das Beitrittsgebiet

 

Die Tabelle geht aus von den in Art. 1 § 2 der Zweiten Verordnung zur Änderung der Regelbetrag-Verordnung vom 8. Mai 2001 festgesetzten Euro-Regelbeträgen ab 1. Januar 2002 für das in Artikel 3 des Einigungsvertrages genannte Gebiet (BGBl I 2001, 842) und nennt in Ergänzung der Düsseldorfer Tabelle (Stand: 1. Januar 2002) die monatlichen Unterhaltsrichtsätze der im Beitrittsteil des Landes Berlin wohnenden unverheirateten Kinder, deren Unterhaltsschuldner gegenüber insgesamt drei Personen (einem Ehegatten und zwei Kindern) unterhaltspflichtig ist und ebenfalls im Beitrittsteil wohnt.

Die Vomhundertsätze Ost ab Gruppe b) sind gemäß § 1612 a Abs. 2 S. 1 BGB zu errechnen (z.B. 254 EUR : 174 EUR = 145,9 %). Die 135 %-Grenze Ost für die Kindergeldanrechnung nach § 1612 b Abs. 5 BGB beträgt in den drei Altersstufen 235 EUR bzw. 285 EUR bzw. 337 EUR. Die 150 %-Grenze Ost für das Vereinfachte Verfahren (§ 645 Abs. 1 ZPO) beläuft sich in den drei Altersstufen auf 261 EUR bzw. 317 EUR bzw. 374 EUR.

 

Altersstufen in Jahren

(Der Regelbetrag einer höheren Altersstufe ist ab dem Beginn des Monats maßgebend, in den der 6. Bzw. 12. Geburtstag fällt.)

0 - 5

(Geburt bis  6. Geburtstag)

6 - 11

(6. bis 12. Geburtstag)

12 - 17 [- 20*]

(12. bis 18. Geburtstag)

* [ 18. bis 21. Geburtstag, wenn noch in der allg. Schulausbildung und im Elternhaushalt lebend ]



Vom­hun­dert­satz

Ost



Vom­hun­dert­satz

West

Nettoeinkommen

des Barunterhalts­

pflichtigen

Alle Beträge in Euro

Gruppe

    a)

bis      1000

174

211

249

100

 

    b)

1000 - 1150

181

220

259

 

 

 

ab       1150

wie Düsseldorfer Tabelle (aber ohne 4. Altersstufe und ohne Bedarfskontrollbetrag)

Gruppe

    1

bis      1300

188

228

269

 

100

    2

1300 - 1500

202

244

288

 

107

    3

1500 - 1700

215

260

307

 

114

    4

1700 - 1900

228

276

326

 

121

    5

1900 - 2100

241

292

345

 

128

    6

2100 - 2300

254

308

364

 

135

    7

2300 - 2500

267

324

382

 

142

    8

2500 - 2800

282

342

404

 

150

    9

2800 - 3200

301

365

431

 

160

  10

3200 - 3600

320

388

458

 

170

  11

3600 - 4000

339

411

485

 

180

  12

4000 - 4400

358

434

512

 

190

  13

4400 - 4800

376

456

538

 

200

 

über    4800

                                     nach den Umständen des Falles

 

Anmerkungen zur Berliner Tabelle:

 

I.

Der monatliche Selbstbehalt des Unterhaltspflichtigen beträgt gegen-

über minderjährigen Kindern und gleichgestellten vollj. Schülern (s. o.*)

 

(West)

 

1.  wenn der Unterhaltspflichtige erwerbstätig ist:

775 EUR

(840 EUR)

 

2.  wenn der Unterhaltspflichtige nicht erwerbstätig ist:

675 EUR

(730 EUR)

II.

Der monatliche Selbstbehalt des Unterhaltspflichtigen beträgt

gegenüber volljährigen Kindern

 

 

 

1.  wenn der Unterhaltspflichtige erwerbstätig ist:

925 EUR

(1000 EUR)

 

2.  wenn der Unterhaltspflichtige nicht erwerbstätig ist:

825 EUR

(890 EUR)

III.

Der monatliche Selbstbehalt des Unterhaltspflichtigen beträgt

gegenüber dem getrenntlebenden und dem geschiedenen Ehegatten

 

 

 

1.  wenn der Unterhaltspflichtige erwerbstätig ist:

880 EUR

(950 EUR)

 

2.  wenn der Unterhaltspflichtige nicht erwerbstätig ist:

775 EUR

(840 EUR)

IV.

Der angemessene Bedarf (samt Wohnbedarfs und üblicher berufsbedingter Aufwendungen, aber ohne Beiträge zur Kranken- und Pflegeversicherung) eines volljährigen Kindes, welches nicht gemäß § 1603 Abs. 2 S. 2 BGB gleichgestellt ist, beträgt in der Regel monatlich:

 

 

 

555 EUR

 

 

 

(600 EUR)

V.

Der angemessene Selbstbehalt des Unterhaltspflichtigen gegenüber

seinen Eltern beträgt mindestens monatlich:

 

1155 EUR

 

(1250 EUR)

VI.

Der angemessene Selbstbehalt des Unterhaltspflichtigen gegenüber

der Mutter oder dem Vater (§ 1615 l BGB) beträgt mindestens monatlich:

 

925 EUR

 

(1000 EUR)

 

Die Berliner Tabelle als Vortabelle zur Düsseldorfer Tabelle ist anzuwenden, wenn sowohl der Unterhaltsgläubiger als auch der Unterhaltsschuldner im Beitrittsgebiet wohnen. Sie ist nur differenziert anzuwenden in den sog. Ost-West-Fällen, in denen nicht alle Beteiligten im Beitrittsgebiet wohnen. In diesen Mischfällen ist wegen der Regel­beträge der Kinder nach Gruppe a oder Gruppe 1 und wegen des Bedarfs laut Anmerkung IV auf den Kindeswohnsitz und wegen des Selbstbehalts des Unterhalts­pflichtigen auf dessen Wohnsitz abzustellen. Die Bestimmung eines höheren Unterhaltsbedarfs des Kindes richtet sich - ohne einen Abschlag von den Sätzen der Tabelle - nach den allgemeinen Grundsätzen. Der besseren Übersicht halber sind oben in Klammern die West-Beträge der Düsseldorfer Tabelle bzw. bei den Anmerkungen II und III die West-Beträge des Kammergerichts genannt.

Die grundsätzlich hälftige Anrechnung von Kindergeld auf den Tabellenunterhalt erfolgt nur noch insoweit, als das hälftige Kindergeld zusammen mit dem geschuldeten Tabellenbedarfsbetrag der Düsseldorfer Tabelle (DT) bzw. der Berliner Tabelle (BT) den jeweils geltenden 135 %igen Regelbetrag (das Barexistenzminimum des minderjährigen Kindes) übersteigt (§ 1612 b Abs. 1 und 5 BGB). Der Kindergeldabzug kann mit folgender Formel (alle Beträge in Euro) berechnet werden:

Hälftiges Kindergeld (dieses beträgt ab 1. Januar 2002 77 EUR für das 1. bis 3. Kind sowie 89,50 EUR für das 4. und jedes weitere Kind, BGBl I 2001, 2074, 2077 f.) + Unterhaltsbedarfsbetrag – 135 %iger Regelbetrag West bzw. Ost (nach dem Wohnsitz des Kindes und seiner Altersstufe) = anzurechnendes Kindergeld (bei einem Negativsaldo entfällt die Anrechnung).

Daraus ergibt sich als Anlage zur Berliner Tabelle die folgende Kindergeldabzugstabelle (Tabellenbedarfsbetrag – Kindergeldabzug = Zahlbetrag) für das alte Bundesgebiet bis zur Gruppe 6 der DT (135 %-Grenze West):

 

Kind

Gruppe der DT

1. Altersstufe

2. Altersstufe

3. Altersstufe

1. bis 3. Kind

1 [bis 1300]

188 –  11 = 177

228 –   0 = 228

269 –   0 = 269

ab 4. Kind

1

188 – 23,50 = 164,50

228 – 9,50 = 218,50

269 –   0 = 269

1. bis 3. Kind

2 [1300 – 1500]

202 –  25 = 177

244 –  13 = 231

288 –   1 = 287

ab 4. Kind

2

202 – 37,50 = 164,50

244 – 25,50 = 218,50

288 – 13,50 = 274,50

1. bis 3. Kind

3 [1500 – 1700]

215 –  38 = 177

260 –  29 = 231

307 –  20 = 287

ab 4. Kind

3

215 – 50,50 = 164,50

260 – 41,50 = 218,50

307 – 32,50 = 274,50

1. bis 3. Kind

4 [1700 – 1900]

228 –  51 = 177

276 –  45 = 231

326 –  39 = 287

ab 4. Kind

4

228 – 63,50 = 164,50

276 – 57,50 = 218,50

326 – 51,50 = 274,50

1. bis 3. Kind

5 [1900 – 2100]

241 –  64 = 177

292 –  61 = 231

345 –  58 = 287

ab 4. Kind

5

241 – 76,50 = 164,50

292 – 73,50 = 218,50

345 – 70,50 = 274,50

1. bis 3. Kind

6 [2100 – 2300]

254 –  77 = 177

308 –  77 = 231

364 –  77 = 287

ab 4. Kind

6

254 –  89,50 = 164,50

308 – 89,50 = 218,50

364 – 89,50 = 274,50

 

Die Kindergeldabzugstabelle für das Beitrittsgebiet bis zur 135 %-Grenze Ost als Anlage zur Berliner Tabelle ist:

 

Kind

Gruppe der BT

1. Altersstufe

2. Altersstufe

3. Altersstufe

1. bis 3. Kind

a) [bis 1000]

174 –  16 = 158

211 –   3 = 208

249 –   0 = 249

ab 4. Kind

a)

174 – 28,50 = 145,50

211 – 15,50 = 195,50

249 – 1,50 = 247,50

1. bis 3. Kind

b) [1000 – 1150]

181 –  23 = 158

220 –  12 = 208

259 –   0 = 259

ab 4. Kind

b)

181 – 35,50 = 145,50

220 – 24,50 = 195,50

259 – 11,50 = 247,50

1. bis 3. Kind

1 [bis 1300]

188 –  30 = 158

228 –  20 = 208

269 –   9 = 260

ab 4. Kind

1

188 – 42,50 = 145,50

228 – 32,50 = 195,50

269 – 21,50 = 247,50

1. bis 3. Kind

2 [1300 – 1500]

202 –  44 = 158

244 –  36 = 208

288 –  28 = 260

ab 4. Kind

2

202 – 56,50 = 145,50

244 – 48,50 = 195,50

288 – 40,50 = 247,50

1. bis 3. Kind

3 [1500 – 1700]

215 –  57 = 158

260 –  52 = 208

307 –  47 = 260

ab 4. Kind

3

215 – 69,50 = 145,50

260 – 64,50 = 195,50

307 – 59,50 = 247,50

1. bis 3. Kind

4 [1700 – 1900]

228 –  70 = 158

276 –  68 = 208

326 –  66 = 260

ab 4. Kind

4

228 – 82,50 = 145,50

276 – 80,50 = 195,50

326 – 78,50 = 247,50

1. bis 3. Kind

135 %-Grenze Ost

235 –  77 = 158

285 –  77 = 208

337 –  77 = 260

ab 4. Kind

135 %-Grenze Ost

235 – 89,50 = 145,50

285 – 89,50 = 195,50

337 – 89,50 = 247,50

 

(Verfasst in Abstimmung mit der Unterhaltskommission des DFGT und mit dem Kammergericht und mitgeteilt von RiAG Rudolf Vossenkämper, Berlin)