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Berliner Tabelle ab 01.07.2007 als Vortabelle zur Düsseldorfer Tabelle mit den Kindergeldabzugstabellen für das alte Bundesgebiet und für das Beitrittsgebiet

Die Tabelle geht aus von den in Art. 1 § 2 der Fünften Verordnung zur Änderung der Regelbetrag-Verordnung vom 05.07.2007 festgesetzten Regelbeträgen ab 01.07.2007 für das in Artikel 3 des Einigungsvertrages genannte Gebiet (BGBl I 2007, 1044) und nennt in Ergänzung der Düsseldorfer Tabelle (Stand: 1. Juli 2007) die – nicht mit den Zahlbeträgen identischen – monatlichen Unterhaltsrichtsätze der im Beitrittsteil des Landes Berlin wohnenden minderjährigen unverheirateten Kinder, deren Unterhaltsschuldner gegenüber insgesamt drei Personen (einem Ehegatten und zwei Kindern) unterhaltspflichtig ist und ebenfalls im Beitrittsteil wohnt.

Die Prozentsätze Ost der Regelbeträge ab Gruppe b) sind gemäß § 1612 a Abs. 2 S. 1 BGB zu errechnen (z.B. 194 EUR : 186 EUR = 104,3 %). Die 135 %-Grenze Ost für die Kindergeldanrechnung nach § 1612 b Abs. 5 BGB beträgt in den drei Altersstufen 252 EUR bzw. 306 EUR bzw. 361 EUR. Die 150 %-Grenze Ost für das Vereinfachte Verfahren (§ 645 Abs. 1 ZPO) beläuft sich in den drei Altersstufen auf 279 EUR bzw. 339 EUR bzw. 401 EUR.

Der Unterhaltsrichtsatz einer höheren Altersstufe ist ab dem Beginn des Monats maßgebend, in den der 6. bzw. 12. bzw. 18. Geburtstag fällt.

Das Kammergericht wendet nunmehr für alle im Elternhaushalt lebenden volljährigen Kinder, auch für die Schüler im Sinne von § 1603 Abs. 2 S. 2 BGB, die 4. Altersstufe an. Die Bedarfsbeträge der Gruppen a) und b) sowie 1 bis 3 der 4. Altersstufe sind veranlasst durch das Urteil des BGH vom 17. Januar 2007 – XII ZR 166/04 – (FamRZ 2007, 542, 545) zur Sicherung des Existenzminimums für volljährige Kinder.

Altersstufen in Jahren

1612a Abs. 3 BGB)

1. Altersstufe:

0–5

(Geburt bis 6. Geburtstag)

2. Altersstufe:

6–11

(6. bis 12. Geburtstag)

3. Altersstufe:

12–17

(12. bis 18. Geburtstag)

4. Altersstufe:

ab 18

(wenn im Elternhaushalt lebend)

Prozentsatz Ost der Regelbeträge

Prozentsatz West der Regelbeträge

Nettoeinkommen des Barunterhaltspflichtigen

Alle Beträge in Euro

Gruppe

a)

 

bis

1.000

186

226

267

361

100

 

b)

1.000

1.150

194

236

278

361

 

 

 

 

ab

1.150

wie Düsseldorfer Tabelle (aber ohne Bedarfskontrollbetrag)

Gruppe

1

 

bis

1.300

202

245

288

389

 

100

2

1.300

1.500

217

263

309

389

 

107

3

1.500

1.700

231

280

329

389

 

114

4

1.700

1.900

245

297

349

401

 

121

5

1.900

2.100

259

314

369

424

 

128

6

2.100

2.300

273

331

389

447

 

135

7

2.300

2.500

287

348

409

471

 

142

8

2.500

2.800

303

368

432

497

 

150

9

2.800

3.200

324

392

461

530

 

160

10

3.200

3.600

344

417

490

563

 

170

11

3.600

4.000

364

441

519

596

 

180

12

4.000

4.400

384

466

548

629

 

190

13

4.400

4.800

404

490

576

662

 

200

 

über

 

4.800

nach den Umständen des Falles

Anmerkungen zur Berliner Tabelle:

 

 

In Berlin:

I.

Der notwendige monatliche Selbstbehalt des Unterhaltspflichtigen beträgt gegenüberminderjährigen Kindern und volljährigen Kindern bis zum 21. Geburtstag, solange sie im Elternhaushalt leben und sich in der allgemeinen Schulausbildung befinden

 

 

1. wenn der Unterhaltspflichtige erwerbstätig ist:

900 EUR

 

2. wenn der Unterhaltspflichtige nicht erwerbstätig ist:

770 EUR

II.

Der angemessene monatliche Selbstbehalt des Unterhaltspflichtigen beträgt gegenüber anderen volljährigen Kindern:

1.100 EUR

III.

Der angemessene monatliche Selbstbehalt des Unterhaltspflichtigen beträgt gegenüber dem getrennt lebenden und dem geschiedenen Ehegatten, unabhängig davon, ob erwerbstätig oder nicht erwerbstätig:

1.000 EUR

IV.

Der angemessene Bedarf (samt Warmmiete von 270 EUR und üblicher ausbildungsbedingter Aufwendungen, aber ohne Beiträge zur Kranken- und Pflegeversicherung und ohne Studiengebühren) eines volljährigen Kindes, welches nicht im Elternhaushalt wohnt, beträgt in der Regel monatlich:

640 EUR

V.

Der angemessene Selbstbehalt des Unterhaltspflichtigen gegenüber seinen Eltern und gegenüber Enkeln beträgt mindestens monatlich:

1.400 EUR

zuzüglich der Hälfte des darüber hinausgehenden Einkommens

 

VI.

Der angemessene Selbstbehalt des Unterhaltspflichtigen gegenüber der Mutter oder dem Vater im Sinne von § 1615 l BGB beträgt mindestens monatlich, unabhängig davon, ob erwerbstätig oder nicht erwerbstätig:

1.000 EUR

Der Bedarf der Mutter bzw. des Vaters eines nichtehelichen Kindes (§ 1615 l BGB)

 

VII.

beträgt in der Regel mindestens monatlich:

770 EUR

 

Der Einsatzbetrag im Mangelfall beträgt bei dem mit dem Unterhaltspflichtigen zusammenlebenden Ehegatten gegenüber den in Anm. I. genannten Kindern

 

1. bei Erwerbstätigkeit des Ehegatten:

650 EUR

2. bei Nichterwerbstätigkeit des Ehegatten:

560 EUR

und gegenüber nicht privilegierten volljährigen Kindern:

800 EUR

Die Berliner Tabelle ist nur anzuwenden, wenn sowohl der Unterhaltsgläubiger als auch der Unterhaltsschuldner in Berlin wohnen. Die in den Anmerkungen genannten Selbstbehalte und Bedarfssätze sind in ganz Berlin gleich hoch, da durch § 20 Abs. 2 SGB II für die alten Bundesländer einschließlich Berlin (Ost) inzwischen die gleichen Regelleistungen zur Sicherung des Lebensunterhalts festgesetzt worden sind. Wohnt der Unterhaltspflichtige außerhalb Berlins, ist auf den an seinem Wohnsitz geltenden abweichenden Selbstbehalt abzustellen. Für die im früheren Ostteil Berlins wohnenden Kinder gelten bis auf weiteres die Regelbeträge Ost wie im sonstigen Beitrittsgebiet.

Bei volljährigen Kindern ist das Kindergeld in vollem Umfang auf den Unterhaltsbedarf anzurechnen. Bei minderjährigen Kindern erfolgt die grundsätzlich hälftige Anrechnung von Kindergeld auf den Tabellenunterhalt nur insoweit, als das hälftige Kindergeld zusammen mit dem Tabellenbedarfsbetrag der Düsseldorfer Tabelle (DT) bzw. der Berliner Tabelle (BT) den jeweils geltenden 135 %igen Regelbetrag übersteigt (§ 1612b Abs. 1 und 5 BGB). Der Kindergeldabzug berechnet sich mit folgender Formel:

Hälftiges Kindergeld (dieses beträgt ab 01.01.2002 77 EUR für das erste bis dritte Kind sowie 89,50 EUR für das vierte und jedes weitere Kind, BGBl I 2001, 2074, 2077 f.; 2005, 458, 461) + Unterhaltsbedarfsbetrag –135 %iger Regelbetrag West bzw. Ost (nach dem Wohnsitz des Kindes und seiner Altersstufe) = anzurechnendes Kindergeld (bei einem Negativsaldo entfällt die Anrechnung). Daraus ergibt sich die folgende Kindergeldabzugstabelle (Tabellenbedarfsbetrag – Kindergeldabzug = Zahlbetrag) für das alte Bundesgebiet bis zur Gruppe 6 der DT (135 %-Grenze West):

Kind

Gruppe der DT

1. Altersstufe

2. Altersstufe

3. Altersstufe

1. bis 3. Kind

1 [bis 1.300]

202 –

6

= 196

245 –

0

= 245

288 –

0

= 288

ab 4. Kind

1 [bis 1.300]

202 –

18,50

= 183,50

245 –

3,50

=241,50

288 –

0

= 288

1. bis 3. Kind

2 [1.300 – 1.500]

217 –

21

= 196

263 –

9

= 254

309 –

0

= 309

ab 4. Kind

2 [1.300 – 1.500]

217 –

33,50

= 183,50

263 –

21,50

= 241,50

309 –

9,50

= 299,50

1. bis 3. Kind

3 [1.500 – 1.700]

231 –

35

= 196

280 –

26

= 254

329 –

17

= 312

ab 4. Kind

3 [1.500 – 1.700]

231 –

47,50

= 183,50

280 –

38,50

= 241,50

329 –

29,50

= 299,50

1. bis 3. Kind

4 [1.700 – 1.900]

245 –

49

= 196

297 –

43

= 254

349 –

37

= 312

ab 4. Kind

4 [1.700 – 1.900]

245 –

61,50

= 183,50

297 –

55,50

= 241,50

349 –

49,50

= 299,50

1. bis 3. Kind

5 [1.900 – 2.100]

259 –

63

= 196

314 –

60

= 254

369 –

57

= 312

ab 4. Kind

5 [1.900 – 2.100]

259 –

75,50

= 183,50

314 –

72,50

= 241,50

369 –

69,50

= 299,50

1. bis 3. Kind

6 [2.100 – 2.300]

273 –

77

= 196

331 –

77

= 254

389 –

77

= 312

ab 4. Kind

6 [2.100 – 2.300]

273 –

89,50

= 183,50

331 –

89,50

= 241,50

389 –

89,50

= 299,50

Nach der Formel ergibt sich für das Beitrittsgebiet bis zur 135 %-Grenze Ost folgende Kindergeldabzugstabelle:

Kind

Gruppe der BT

1. Altersstufe

2. Altersstufe

3. Altersstufe

1. bis 3. Kind

a) [bis 1.000]

186 –

11

= 175

226 –

0

= 226

267 –

0

= 267

ab 4. Kind

a) [bis 1.000]

186 –

23,50

= 162,50

226 –

9,50

= 216,50

267 –

0

= 267

1. bis 3. Kind

b) [1.000 – 1.150]

194 –

19

= 175

236 –

7

= 229

278 –

0

= 278

ab 4. Kind

b) [1.000 – 1.150]

194 –

31,50

= 162,50

236 –

19,50

= 216,50

278 –

6,50

= 271,50

1. bis 3. Kind

1 [bis 1.300]

202 –

27

= 175

245 –

16

= 229

288 –

4

= 284

ab 4. Kind

1 [bis 1.300]

202 –

39,50

= 162,50

245 –

28,50

= 216,50

288 –

16,50

= 271,50

1. bis 3. Kind

2 [1.300 – 1.500]

217 –

42

= 175

263 –

34

= 229

309 –

25

= 284

ab 4. Kind

2 [1.300 – 1.500]

217 –

54,50

= 162,50

263 –

46,50

= 216,50

309 –

37,50

= 271,50

1. bis 3. Kind

3 [1.500 – 1.700]

231 –

56

= 175

280 –

51

= 229

329 –

45

= 284

ab 4. Kind

3 [1.500 – 1.700]

231 –

68,50

= 162,50

280 –

63,50

= 216,50

329 –

57,50

= 271,50

1. bis 3. Kind

4 [1.700 – 1.900]

245 –

70

= 175

297 –

68

= 229

349 –

65

= 284

ab 4. Kind

4 [1.700 – 1.900]

245 –

82,50

= 162,50

297 –

80,50

= 216,50

349 –

77,50

= 271,50

1. bis 3. Kind

135 %-Grenze Ost

252 –

77

= 175

306 –

77

= 229

361 –

77

= 284

ab 4. Kind

135 %-Grenze Ost

252 –

89,50

= 162,50

306 –

89,50

= 216,50

361 –

89,50

= 271,50

(Verfasst in Abstimmung mit der Unterhaltskommission des DFGT und mit dem Kammergericht und mitgeteilt von RiAG a.D. Rudolf Vossenkämper)