Begrenzung bzw. Ausschluss des Unterhaltsanspruchs
(>Echte Verwirkung / >Vertragliche Einschränkung)
Beim Verwandtenunterhalt:
-Wenn G minderjährig ist:
-Grundsatz: Eine Einschränkung ist nicht möglich (§ 1611 II BGB >Text).
-Anspruch auf Ausbildungsunterhalt (dazu):
Er entfällt (ohne Bindung an § 1611 BGB) bei Verletzung des immanenten Gegenseitigkeitsverhältnisses (dazu), BGH DRsp 1998/4805 = FamRZ 1998,671 = NJW 1998,1555.
-Bei Verweigerung des Umgangs (dazu)?
Dies berechtigt nicht zur Kürzung des Verwandtenunterhalts, OLG Köln DRsp 2000/8063 = FamRZ 2000,1434, OLG Celle DRsp 2008/22234 = FamRZ 2007,1121.
-Wenn G volljährig ist: >Dazu
Dies gilt auch dann, wenn das Kind privilegiert ist (dazu), Niepmann/Seiler[14.] R.1082; ebenso beim Elternunterhalt, BGH DRsp 2004/13541 = NJW 2004,3109 = FamRZ 2004,1559.
Beim Ehegatten-/ Lebenspartnerunterhalt:
-Nach Auflösung der Ehe/ der Lebenspartnerschaft
Bei nicht miteinander verheirateten Eltern:
-§ 1611 BGB (dazu) gilt entsprechend (wegen § 1615l III 1 BGB >Text), OLG Nürnberg
DRsp 2009/25569 = FamRZ 2010,577 = NJW 2010,1084, OLG Karlsruhe FamRZ 2011,1800; krit. Peschel-Gutzeit FPR 2005,344. Ob § 1611 oder § 1579 (dazu) entsprechend anzuwenden ist, bleibt offen, OLG Hamm DRsp 2011/1958 = FamRZ 2011,1600. § 1579 Nr.2 BGB (dazu) passt nicht, OLG Nürnberg DRsp 2010/21147 = NJW 2011,939 = FamRZ 2011,735, KG DRsp 2015/3764. Das Zusammenleben mit einem anderen Partner führt für sich gesehen nicht zur Verwirkung, OLG Frankfurt DRsp 2019/9424.
Wie ist wegen einer Begrenzung vorzugehen?