Anzuwendendes Sachrecht zur elterlichen Verantwortung
(>Internationale Zuständigkeit) (Vorfragen: Besteht >Abstammung bzw. >elterliche Sorge?)
Rangfolge der Rechtsgrundlagen für Entscheidungen:
(für Abänderungs-Entscheidungen gilt das Gleiche, OLG Karlsruhe DRsp 1995/6626 LS = FamRZ 1995,562; EG-Verordnungen zum Sachrecht existieren derzeit nicht, Solomon FamRZ 2004,1415; das auf eine Entscheidung nach § 1671 BGB anzuwendende Sachrecht folgt auch dann aus Art.15 KSÜ, wenn sich die internationale Zuständigkeit aus der EG-VO 2201/2003 ergibt (Gleichlauf), OLG Saarbrücken DRsp 2019/13473 = NJW-RR 2019,327)
1) Bei Entführung: Für Entscheidungen über eine Rückführung gilt vorrangig das HKiEntÜ
(i.V.m. der EG-VO 2201/2003): >Dazu
2) Bei Iranern:
-Das Niederlassungsabkommen (dazu) gilt, wenn beide Eltern und das Kind (Finger FuR
1999,159) die iranische Staatsangehörigkeit haben, OLG Zweibrücken DRsp 2001/6314 = FamRZ 2001,920, OLG Koblenz DRsp 2008/23986 = FamRZ 2009,611. Das Abkommen hat Vorrang vor dem MSA (Art.18 II MSA >Text), OLG Düsseldorf FamRZ 1998,1113.
-Danach gilt iranisches Sachrecht: >Dazu
3) KSÜ (>Dazu / >Text): Maßgeblich sind die Art.15 ff (dazu). Zur Wandelbarkeit des Statuts bei
Art.16 vgl. OLG Karlsruhe DRsp 2013/6393 = FamRZ 2013,1238. Ein Aufenthaltswechsel des Kindes ändert die Sorgeverhältnisse nicht (Art.16 III KSÜ >Text), OLG Celle FamRZ 2018,1436 = NJW-RR 2018,1093.
-Grundlagen:
Soweit das Haager Minderjährigenschutzabkommen für die internationale Zuständigkeit bestimmend ist (dazu) (bei Schutzmaßnahmen), gelten (wegen Art.3 EGBGB >Text vorrangig) auch materiell-rechtlich seine Anknüpfungen.
-Welches Sachrecht gilt nach dem MSA? >Dazu