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BVerwG - Entscheidung vom 22.07.2021

1 B 28.21 (1 C 23.21)

Normen:
VwGO § 132 Abs. 2 Nr. 1
AsylG § 3a Abs. 3

BVerwG, Beschluss vom 22.07.2021 - Aktenzeichen 1 B 28.21 (1 C 23.21)

DRsp Nr. 2021/13784

Zulassung der Revision wegen grundsätzlicher Bedeutung der Rechtssache i.R.d. Anforderungen an die Annahme einer "starken Vermutung" der Verfolgung wegen Verweigerung des Militärdienstes

Tenor

Die Entscheidung des Oberverwaltungsgerichts Berlin-Brandenburg über die Nichtzulassung der Revision in seinem Urteil vom 29. Januar 2021 wird aufgehoben.

Die Revision wird zugelassen.

Die Entscheidung über die Kosten des Beschwerdeverfahrens folgt der Kostenentscheidung in der Hauptsache.

Normenkette:

VwGO § 132 Abs. 2 Nr. 1 ; AsylG § 3a Abs. 3 ;

Gründe

Die Beschwerde der Beklagten ist zulässig und begründet.

Die Revision ist wegen grundsätzlicher Bedeutung der Rechtssache gemäß § 132 Abs. 2 Nr. 1 VwGO zuzulassen. Sie kann dem Senat jedenfalls Gelegenheit zur Klärung der Frage geben, welche Anforderungen an die Annahme einer "starken Vermutung" (EuGH, Urteil vom 19. November 2020 - C-238/19 - Rn. 57) für eine Verknüpfung zwischen der Verweigerung des Militärdienstes unter den in Art. 9 Abs. 2 Buchst. e der Richtlinie 2011/95/EU (§ 3a Abs. 2 Nr. 5 AsylG ) genannten Voraussetzungen mit einem der in Art. 10 der Richtlinie 2011/95/EU (§ 3a Abs. 3 i.V.m. § 3b AsylG ) genannten Verfolgungsgründe - sowie deren Widerlegung - zu stellen sind und welche Bedeutung einer solchen "starken Vermutung" im Rahmen der richterlichen Überzeugungsbildung (§ 108 Abs. 1 VwGO ) zukommt.

Vorinstanz: OVG Berlin-Brandenburg, vom 29.01.2021 - Vorinstanzaktenzeichen 3 B 108.18