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Personalstatut (bei Auslandsbezug)

(Int/45)
Autor: Brückel

(>Genehmigungsfälle)

Welche Bedeutung hat dieses Statut?

Viele Anknüpfungen führen zum Personalstatut (Art.5 EGBGB >Text), welches dann letztlich über das anzuwendende Sachrecht entscheidet. Vorrangig ist dabei die Anknüpfung an die Staatsangehörigkeit, hilfsweise an den Aufenthalt. Soweit deutsches Recht auf das Heimatrecht verweist, gehen (wegen Art.3 Nr.2 EGBGB >Text) internationale Verträge (dazu) zum Personalstatut vor, BayObLG DRsp 1999/6279 = FamRZ 1999,1384.

Woraus ergibt sich die deutsche Staatsangehörigkeit (zum EU-Übk. BGBl.2004 II 578,

BGBl.2006 II 1351 vgl. Breuer FPR 2005,76)?

-Grundsätze:

Sie ergibt sich aus dem StAG (vgl. Manhart NZFam 2015,442), mit Gleichstellung Statusdeutscher (nach Art.9 II Nr.5 FamRÄndG >dazu). Eine Heirat ändert als solche nichts, BGH DRsp 1993/111 = FamRZ 1993,798. Eine auf Grund einer Heirat erworbene Staatsangehörigkeit entfällt bei Scheidung nicht, Palandt[75.] Einf.1564 R.3.

-Bei Kindern:

Bei unterschiedlichen Personalstatuten der Eltern kommen beide in Betracht, LG Rostock FamRZ 2002,637 LS. Ggf. erwirbt auch ein ausländisches Kind durch Geburt in Deutschland die hiesige Staatsangehörigkeit (§ 4 III StAG). Zum Erwerb durch Adoption, BVerwG DRsp 2003/15388 = NJW 2004,1401, OVG Münster DRsp 2017/17209, BVerwG DRsp 2018/991 = NJW 2018,881.

Zur Frage, ob eine erfolgreiche Vaterschaftsanfechtung durch den rechtlichen Vater (trotz Art.16 I 2 GG) die durch diesen vermittelte deutsche Staatsangehörigkeit beseitigt (zurückverwiesen), vgl. BVerfG DRsp 2019/11409 = FamRZ 2019,1624.

Welches Personalstatut gilt? Bei Personen mit:

-1 Staatsangehörigkeit

(>bei Mehrrechtsstaat)

-Mehrfacher Staatsangehörigkeit

-Unklarer/ Ohne Staatsangehörigkeit (insbesondere Flüchtlinge)