1. Eine Bank, die auf Auszahlung einer Bürgschaft auf erstes Anfordern in Anspruch genommen wird, kann die Zahlung nur dann verweigern, wenn die Inanspruchnahme offenkundig rechtsmißbräuchlich erfolgt. 2. Offenkundiger Rechtsmißbrauch liegt nicht schon dann vor, wenn eine derartige Bürgschaft auf erstes Anfordern als Gewährleistungsbürgschaft formularmäßig in einem Bauvertrag vereinbart wurde und die entsprechende Bauvertragsklausel nichtig ist, da das Bürgschaftsversprechen der Bank gegenüber dem Auftraggeber abstrakt und unabhängig von der nichtigen Bauvertragsklausel zu sehen ist.