»Da dem Gläubiger gegenüber dem Bürgen Sorgfaltspflichten auch als Nebenpflichten grundsätzlich nicht obliegen, kommt eine Verwirkung des Bürgschaftsanspruchs nur aufgrund der allgemeinen Grundsätze von Treu und Glauben in Betracht, wenn die Handlungsweise des Gläubigers die Interessen des Bürgen gröblich in besonders schwerer Weise oder arglistig verletzt. Dazu reicht ein Fehlverhalten des Gläubigers nicht aus, das sich darin erschöpft, daß er unter Verletzung banküblicher Gepflogenheiten und Vernachlässigung eigener Absicherungsinteressen verabsäumt, vor Ausweitung des gewährten Kredits die notwendigen Bonitätsprüfungen und eine Prüfung der geschäftlichen Entwicklungsmöglichkeiten der Schuldnerin durchzuführen sowie sich ausreichende Sicherheiten stellen zu lassen.«