»1. Werden bei einer gegen eine Aktiengesellschaft gerichteten Klage auf Feststellung der Nichtigkeit eines Aufsichtsratsbeschlusses nicht lediglich Verfahrens-, sondern Inhaltsmängel geltend gemacht, ist grundsätzlich jedes Aufsichtsratsmitglied zur Herbeiführung einer gerichtlichen Rechtmäßigkeitskontrolle berechtigt, ohne daß es einer besonderen persönlichen Betroffenheit des klagenden Aufsichtratsmitglieds bedarf. 2. Dem Aufsichtsrat einer Aktiengesellschaft steht bei der Wahrnehmung seiner Aufgaben im Rahmen der Gesetzmäßigkeit seines Handelns ein Ermessensspielraum zu, wobei sich die Ausübung des pflichtgemäßen Ermessens an den Gesellschaftsinteressen zu orientieren hat. Aufsichtsratsentscheidungen unterliegen deshalb nur in eingeschränktem Umfang einer gerichtlichen Kontrolle. Eine 'Ermessensreduzierung auf Null' kann dabei nur in Ausnahmefällen angenommen werden, wenn eine im Einzelfall vorzunehmende Abwägung aller Umstände ergibt, daß aus rechtlichen Gründen nur eine einzige Entscheidung des Aufsichtsrates ernsthaft in Betracht kommt.«