»1. Für das Verfahren über die sofortige Beschwerde des Dritten gegen die Anordnung des Verfalls einer von diesem für den Beschuldigten geleisteten Sicherheit kann unter den Voraussetzungen der §§ 114 ff ZPO Prozeßkostenhilfe bewilligt werden. 2. Die Frist zur Einlegung der sofortigen Beschwerde wird nicht in Lauf gesetzt, wenn die Entscheidung an mehrere beschwerdeberechtigten Adressaten zuzustellen ist, diesen aber nur in einer Zustellung bekanntgemacht wird (hier: geschiedene Eheleute). 3. Die nach § 124 Abs. 2 S. 1 StPO vorgeschriebene vorherige Erklärungsaufforderung an den Beschuldigten und denjenigen, der die Sicherheit für den Beschuldigten geleistet hat, ist Voraussetzung für die Entscheidung über den Verfall der Sicherheit nach § 124 Abs. 1 StPO. 4. Der nach § 124 Abs. 2 S. 3 StPO grundsätzlich vorgeschriebenen mündlichen Anhörung in der Beschwerdeinstanz bedarf es nicht, wenn das Beschwerdegericht die Verfallsentscheidung aufhebt und die Sache an die Vorinstanz zurückverweist. 5. Allein ein Verstoß gegen die einem Beschuldigten bei der Aussetzung des Vollzuges des Haftbefehls erteilten Weisungen reicht nicht aus, um den Verfall einer Sicherheit nach § 124 Abs. 1 StPO anzuordnen. Dasselbe gilt für die bloße Nichtbefolgung einer Strafantrittsladung.«