»1. Die Auslieferungshaft darf nicht angeordnet oder fortgesetzt werden, wenn entweder positiv feststeht oder sich aufgrund nachfolgender Umstände herausstellt, daß der Zweck der Auslieferungshaft nicht (mehr) erfüllt werden kann. Dies ist nicht nur bei voraussichtlicher Unzulässigkeit der Auslieferung der Fall, sondern auch dann, wenn nach Lage der Sache bei realistischer Betrachtung davon ausgegangen werden muß, daß die Bewilligungsbehörde eine vom Gericht für zulässig erklärte Auslieferung aus politischen Gründen ablehnen oder auf unabsehbare Zeit nicht durchführen wird. Besondere, das Auslieferungsverfahren selbst betreffende Gründe können unter Beachtung des Gebots der Verhältnismäßigkeit nur dann vorliegen, wenn sie mit der konkreten Abwicklung des Auslieferungsverfahrens durch die deutschen Behörden eng zusammenhängen.« 2. Die sachliche Prüfung der Zulässigkeit der Auslieferung ist mit einer Entscheidung des Oberlandesgerichts nach § 24, § 33 IRG abgeschlossen. Es bestehen Bedenken, den Auslieferungshaftbefehl für die Dauer eines Verfassungsbeschwerdeverfahrens aufrechtzuerhalten, auch wenn, was der Senat für rechtsstaatlich bedenklich hält, die Entscheidung über die Auslieferung bis zum Abschluß des Verfassungsbeschwerdeverfahrens zurückgestellt worden ist.