»1. Selbst wenn die Verwaltungsgerichte landesrechtliche Erwägungen prozessual in eine auf Bundesrecht gestützte Entscheidung gemäß § 80 Abs. 5 Satz 1 VwGO umgesetzt haben, kann der Verfassungsgerichtshof prüfen, ob sie dabei Bedeutung und Tragweite des Grundrechts der Rundfunkfreiheit (Art. 111a Abs. 1 Satz 1 und Abs. 2 Satz 1 BV) hinreichend beachtet haben. 2. Öffentlich-rechtliche Trägerin des Rundfunks auf der Grundlage des Medienerprobungs- und Medienentwicklungsgesetzes ist allein die Bayerische Landeszentrale für neue Medien (Landeszentrale), auch wenn sie das von ihr verantwortete Programm von privaten Anbietern gestalten läßt. In Bayern darf sich wegen des Verfassungsgebots des Art. 111a Abs. 2 Satz 1 BV kein duales Rundfunksystem mit öffentlich-rechtlichen und privaten Trägern entwickeln. 3. Solange Rundfunk auf der Grundlage des Medienerprobungs- und Medienentwicklungsgesetzes erprobt werden darf, ist er als öffentlich-rechtlicher Rundfunk anzusehen; die Landeszentrale darf nicht hinter den herkömmlichen öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten zurückgesetzt werden. 4. Maßgebend für die Programmgestaltung im öffentlich-rechtlichen Rundfunk auf der Grundlage des Medienerprobungs- und Medienentwicklungsgesetzes dürfen allein die an den Geboten der Ausgewogenheit und Meinungsvielfalt orientierten Vorstellungen der Landeszentrale sein. Öffentlich-rechtlicher Rundfunk ist gemeinnützig. Für die Programmgestaltung dürfen weder erwerbswirtschaftliche Interessen der Landeszentrale noch solche der Anbieter den Ausschlag geben. 5. Bei der Frage, welche Anbieter die Landeszentrale beteiligt und welche nicht, muß ihr im Hinblick auf ihre umfassende Programmverantwortung und auf ihren gesetzlichen Auftrag, für Ausgewogenheit und Meinungsvielfalt zu sorgen, ein sehr weiter Ermessensspielraum zustehen. Privatpersonen haben keinen verfassungsrechtlichen Anspruch auf Zulassung zum Rundfunk. 6. Nach dem System des Medienerprobungs- und