1. Ein Verstoß gegen den § 9 VerschreibungsVO (zulässige Höchstmenge) kann auch dann vorliegen, wenn die Verschreibung des Opiats überhaupt nicht ärztlich begründet ist. Zum Nachweis der Überschreitung der zulässigen Tageshöchstmenge gehört nicht, daß die verordneten Mengen zahlenmäßig angegeben werden. 2. Die Feststellung, der Täter habe 'die vorgeschriebenen Eintragungen' im Morphinbuche unterlassen, genügt nicht zum Nachweis eines Verstoßes gegen den § 9 VerschreibungsVO. - Das Unterlassen gebotener Eintragungen in das Morphinbuch ist als selbständige strafbare Handlung neben dem unzulässigen Verschreiben anzusehen. 3. Ein Arzt, der unzulässig Opiate verschreibt und dadurch den Apotheker zur Herausgabe veranlaßt, macht sich des verbotenen Inverkehrbringens nach § 10 Abs. 1 Nr. 1 OpiumG schuldig. Doch geht das Vergehen der unzulässigen Verschreibung nach § 10 Abs. 1 Nr. 6 OpiumG als Sonderregelung dem § 10 Abs. 1 Nr. 1 vor. 4. Das nicht ärztlich begründete Verschreiben von Opiaten kann den Tatbestand einer Körperverletzung erfüllen. Doch enthält ein vorsätzliches Vergehen gegen das OpiumG nicht ohne weiteres auch eine vorsätzliche Körperverletzung. 5. Trotz der nur subsidiären Geltung des § 10 Abs. 1 OpiumG können Vergehen nach dieser Vorschrift mit fahrlässiger oder leichter vorsätzlicher Körperverletzung in Tateinheit stehen. Treffen diese Vergehen zusammen, so setzt eine Verurteilung wegen Körperverletzung voraus entweder, daß der Verletzte Strafantrag gestellt hat, oder daß die Strafverfolgungsbehörde wegen des besonderen öffentlichen Interesses an der Strafverfolgung von Amts wegen auch unter dem Gesichtspunkt der Körperverletzung eingeschritten ist. 6. Bedeutung der Einwilligung des Verletzten in die durch unzulässige Opiatverschreibung verursachte Körperverletzung.