1. Es ist mit Art. 2 Abs. 2 GG nicht vereinbar, eine Strafaussetzung aus Gründen der erheblichen Schuld zu versagen (BVerfG Beschluß vom 14.06.1993 - BvR 157/93; NStZ 1994, 53). 2. Bei einer Entlassung eines Straftäters schon vor Verbüßung von zwei Dritteln der Strafe kann es im Einzelfall gerechtfertigt sein, den besonderen Umständen in der Tat ein geringeres und den besonderen Umständen in der Persönlichkeit des Täters ein größeres Gewicht beizumessen als bei einer Entscheidung nach § 56 Abs. 2 StGB. Es kommt hinzu, daß bei der Entscheidung nach § 57 Abs. 2 StGB auf jeden Fall der Entwicklung des Verurteilten im Vollzug, also einem täterbezogenen Umstand, Rechnung zu tragen ist (OLG Zweibrücken, MDR 1979, 601).