Leitsätze (der Redaktion) >p< Die Neuerhebung einer zurückgenommenen Kündigungsschutzklage kommt nach Ablauf der Dreiwochenfrist des § 5 Abs. 1 KSchG nicht in Betracht. Dies gilt auch dann, wenn die Klagerücknahme im ersten Verfahren auf richterlichen Rat erfolgte und der Richter übersehen hatte, daß die klagende Partei durch einen - im Termin nicht anwesenden - Prozeßbevollmächtigten vertreten war.Sachverhalt >p< I. Die Klägerin (Kl.) hatte bereits in dem Rechtsstreit 80 Ca 94/93 - Arbeitsgericht Stralsund - gegen eine Kündigung des Arbeitsverhältnisses durch die Beklagte (Bekl.) vom 2.2.1993 Kündigungsschutzklage erhoben. Die Kl. wurde in diesem Rechtsstreit von Rechtsschutzsekretären des DGB vertreten. In dem daraufhin anberaumten Gütetermin rief die Vorsitzende Richterin die Sache bereits um 8.50 Uhr auf, wobei sie die Vertretung der Kl. durch die Rechtsschutzsekretäre des DGB, von denen noch keiner anwesend war, übersah. Die Richterin erklärte der Kl., daß ihre Kündigungsschutzklage keine Aussicht auf Erfolg habe, worauf diese die Klage zurücknahm. >p< Unter dem 13.5.1993 erhob die Kl. erneut wegen der Kündigung vom 2.2.1993 Kündigungsschutzklage und beantragte vorsorglich, die Klage nachträglich zuzulassen. Durch Beschluß vom 21.9.1993 hat das Arbeitsgericht diesem Antrag stattgegeben. >p< In den Gründen hat es unter anderem ausgeführt, die Kl. habe sich in der Güteverhandlung vom 5.5.1993 in einer erheblichen Streßsituation befunden, zumal sie ohne ihren Prozeßvertreter gehandelt habe. Dies gelte umsomehr für Menschen aus den neuen Bundesländern, die sich auf die völlig neue Gerichtsstruktur und die geänderte Stellung der Gerichte im demokratischen Rechtsstaatsgefüge erst einstellen müssen. Es sei ihr mithin nicht vorwerfbar, wenn sie als rechtsunkundige Arbeitnehmerin aus der besonderen Situation einer mündlichen Verhandlung heraus in Abwesenheit ihres Prozeßvertreters auf dringendes Anraten des Gerichts ihre