1. Wer eine Scheinbuchung, welche eine (tatsächlich nicht bestehende) 'anerkannte' Schuld alsbald wieder ausgleicht, erfüllt das Merkmal des Anerkennens einer nicht bestehenden Verbindlichkeit im Sinne des § 239 Nr. 2 KO. Zwar scheint die Verwirklichung des Tatbestandes deshalb ausgeschlossen, weil die erdichtete und anerkannte Schuld bereits nicht mehr zu bestehen scheint. Eine solche Auslegung ist jedoch dann sachlich ungerechtfertigt, wenn der Angeklagten sich durch die Anerkennung der erdichteten Schulden die Grundlage dafür schafft, scheinbare Auszahlungen aus der Gesellschaftskasse verbuchen zu können und dadurch den Kassenfehlbetrag, für den er haftete, aus den Büchern verschwinden zu lassen. 2. Die Pflicht zur ordnungsgemäßen Buchführung kann teils vorsätzlich, teils fahrlässig verletzt werden, vor allem dann, wenn eine bereits aus Nachlässigkeit unordentliche Buchführung dadurch weiter in Unordnung gebracht wird, daß Einnahmebuchungen absichtlich unterlassen werden und daß in Wahrheit nicht vorgenommene Barauszahlungen als geschehen verbucht werden (Ausgleich der erdichteten Schulden). Der fahrlässig begangene Verstoß geht dann in dem vorsätzlichen auf. 3. Zahlungsunfähigkeit liegt erst vor, wenn ein Schuldner andauernd außerstande ist, die Mittel zur Begleichung der sofort zu erfüllenden Geldschulden bereitzustellen. 4. Wer Geld einer von ihm geführten GmbH in einer Spielbank verspielt, setzt Geld der Gesellschaft im eigenen Interesse aufs Spiel und schädigt die Gesellschaft dadurch, und zwar vorsätzlich und nicht nur grob fahrlässig: wer als erfahrener Mensch in Kenntnis der Regeln des Glückspiels fremdes Geld aufs Spiel setzt, handelt stets vorsätzlich, weil er weiß, daß es verloren werden kann, regelmäßig sogar verloren wird, und den Einsatz gleichwohl auch für diesen Fall wagt. Die Hoffnung zu gewinnen ändert an diesem Vorsatz nichts.