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BVerfG - Entscheidung vom 23.01.2019

1 BvR 1461/18

Normen:
GG Art. 6 Abs. 2 S. 1
BVerfGG § 23 Abs. 1 S. 2
BVerfGG § 92
BGB § 1666
BGB § 1671
GG Art. 6 Abs. 2 S. 1
BVerfGG § 23 Abs. 1 S. 2
BVerfGG § 92
BGB § 1666
BGB § 1671
GG Art. 6 Abs. 2 S. 1
BVerfGG § 23 Abs. 1 S. 2
BVerfGG § 92
BVerfGG § 93a Abs. 2
BGB § 1666
BGB § 1671

Fundstellen:
FamRZ 2019, 802

BVerfG, Beschluss vom 23.01.2019 - Aktenzeichen 1 BvR 1461/18

DRsp Nr. 2019/5371

Vorliegen der Annahmevoraussetzungen des § 93a Abs. 2 BVerfGG ; Anforderungen an die Begründung einer Verfassungsbeschwerde

Tenor

Die Verfassungsbeschwerde wird nicht zur Entscheidung angenommen.

Normenkette:

GG Art. 6 Abs. 2 S. 1; BVerfGG § 23 Abs. 1 S. 2; BVerfGG § 92 ; BVerfGG § 93a Abs. 2 ; BGB § 1666 ; BGB § 1671 ;

[Gründe]

1. Die sich gegen die Übertragung des Sorgerechts auf die Mutter zur alleinigen Ausübung richtende Verfassungsbeschwerde ist nicht zur Entscheidung anzunehmen, weil die Annahmevoraussetzungen des § 93a Abs. 2 BVerfGG nicht vorliegen.

2. Die Verfassungsbeschwerde ist unzulässig, da sie den Begründungsanforderungen der § 23 Abs. 1 Satz 2 Halbsatz 1, § 92 BVerfGG nicht genügt. Der Beschwerdeführer verkennt, dass das Oberlandesgericht konkrete Feststellungen dazu getroffen hat, dass gerade die vollständige Aufhebung der gemeinsamen elterlichen Sorge hier dem Kindeswohl besser entspricht als die Beibehaltung der gemeinsamen Sorge insgesamt oder in Teilen. Soweit das Oberlandesgericht davon ausgegangen ist, dass der Grundsatz der Verhältnismäßigkeit bei Entscheidungen gemäß § 1671 BGB keine Anwendung finde, entspricht dies nicht der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts. Die entsprechenden Ausführungen des Oberlandesgerichts dienen indessen erkennbar dazu, die verfassungsrechtlichen Maßstäbe für eine Entscheidung nach § 1671 BGB von den strengeren Verhältnismäßigkeitsanforderungen an eine Entscheidung gemäß § 1666 BGB abzugrenzen (vgl. BVerfG, Beschluss der 1. Kammer des Ersten Senats vom 4. August 2015 - 1 BvR 1388/15 -, www.bverfg.de, Rn. 10), ohne dass die angegriffene Entscheidung auf diesen missverständlich formulierten Ausführungen beruht.

3. Von einer weiteren Begründung wird nach § 93d Abs. 1 Satz 3 BVerfGG abgesehen.

Diese Entscheidung ist unanfechtbar.

Vorinstanz: AG Darmstadt, vom 12.09.2017 - Vorinstanzaktenzeichen 51 F 792/17
Vorinstanz: OLG Frankfurt/Main, vom 19.03.2018 - Vorinstanzaktenzeichen 6 UF 213/17
Vorinstanz: OLG Frankfurt/Main, vom 24.05.2018 - Vorinstanzaktenzeichen 6 UF 213/17
Fundstellen
FamRZ 2019, 802