»1. Bei der Straftat der Verleumdung, die durch Übersendung eines Telefaxschreibens verübt wird, ist Erfolgsort im Sinne des § 9 StGB der Ort, an dem das Telefaxschreiben dem Adressaten zugeht. 2. Für die revisionsrechtliche Überprüfung eines Urteils, durch das die Berufung gegen ein Verwerfungsurteil nach § 412 Satz 1 StPO verworfen wird, gelten die gleichen Grundsätze wie bei einer Revision gegen ein Verwerfungsurteil nach § 329 StPO. Das trifft insbesondere auch in Bezug auf die Auslegung und Anwendung des Rechtsbegriffs der 'nicht genügenden Entschuldigung' zu. In tatsächlicher Hinsicht ist das Revisionsgericht dabei an die Feststellungen des angefochtenen Urteils gebunden; es darf sie weder im Wege des Freibeweises nachprüfen noch ergänzen. 3. Es ist verfehlt, bei der Beurteilung einer auf fehlende finanzielle Mittel für die Reise zur Hauptverhandlung gestützte Entschuldigung im Sinne des § 412 Satz 1 StPO ausschließlich auf das objektive Vorhandensein der finanziellen Leistungsfähigkeit abzustellen. Maßgeblich ist, ob bei wertender Betrachtung dem Angeklagten wegen seines Fernbleibens billigerweise der Vorwurf schuldhafter Pflichtverletzung gemacht werden kann. Dabei dürfen in tatsächlicher Hinsicht die konkreten Umstände in der Zeit vor der Hauptverhandlung, in der der Einspruch verworfen wurde, nicht außer Betracht bleiben. In rechtlicher Hinsicht ist eine weite Auslegung des Rechtsbegriffs 'genügende Entschuldigung' geboten.«