»1. Auch nach § 57 Abs. 1 StGB in seiner jetzigen Fassung ist noch ein Restrisiko einzugehen. Ob dies vertretbar ist, ist durch eine Gesamtabwägung aller entscheidungserheblichen Umstände zu ermitteln. Dabei kommt wegen der Neufassung des § 57 Abs. 1 Nr. 2 StGB dem Sicherheitsanliegen der Allgemeinheit besonderes Gewicht zu. 2. Dieses ist insbesondere mit dem wegen der erfolgten rechtskräftigen Verurteilung auf eine baldige Entlassung aus dem Strafvollzug modifizierten Freiheitsanspruch des Verurteilten abzuwägen. 3. Abwägbare Widersprüche zwischen dem Resozialisierungsanspruch (Interesse) des Verurteilten und dem Sicherheitsanliegen der Allgemeinheit sind in der Regel zu verneinen, da beide mit das Ziel umfassen, der Verurteilte möge keine weiteren Straftaten mehr begehen.«