»1. Zu den Aufgaben der Depotbank eines Investmentfonds gehört es, die laufende Geschäftstätigkeit der Kapitalanlagegesellschaft in bezug auf die Einhaltung der gesetzlichen und vertraglichen Vorschriften zu überwachen und die Vermögensdispositionen darauf zu überprüfen, ob diese nach den speziell festgelegten Zwecken gerechtfertigt sind. Dem Kontrollrecht der Depotbank unterliegt jedoch nicht die Zweckmäßigkeit des Handelns der Kapitalanlagegesellschaft, ob also die Anlageentscheidungen wirtschaftlich sinnvoll sind. 2. Verstößt eine Depotbank gegen ihre Kontrollpflichten, so haftet sie nur der Gemeinschaft aller Fondsanteilsinhaber auf Schadensersatz; ein einzelner Anteilsinhaber kann deshalb die Depotbank nur im Rahmen einer actio pro socio in Anspruch nehmen. 3. Die Depotbank eines Investmentfonds nimmt allein durch diese Rechtsstellung noch kein »besonderes Vertrauen« in Anspruch, das eine Haftung aus c.i.c. für wirtschaftlich fehlerhafte Anlageentscheidungen begründen könnte. Sind leitende Mitarbeiter einer (Depot-)Bank Mitglieder des (beratenden) Anlageausschusses einer Kapitalanlagegesellschaft, so begründet das ebenfalls keine Vertrauenshaftung der (Depot-)Bank. 4. Die Grundsätze einer vertraglichen Treuhänderschaft sind nicht auf die gesetzliche Treuhandschaft der Depotbank eines Investmentfonds übertragbar.«