»1. Die Regelung des Art. 19 Abs. 1 Satz 2 des GWG, wonach jede politische Partei und jede Wählergruppe für die Wahl der Gemeinderatsmitglieder nur jeweils einen Wahlvorschlag einreichen darf, verstößt nicht gegen Normen der Bayerischen Verfassung. 2. Das in Art. 14 Abs. 1 Satz 1 iVm Art. 12 Abs. 1 BV verankerte aktive Wahlrecht gewährleistet ein Grundrecht auf Teilnahme an der Gemeinderatswahl durch Stimmabgabe und Einreichung von Wahlvorschlägen. 3. Die Regelung, daß eine Partei oder eine Wählergruppe höchstens so viele Bewerber vorschlagen darf, wie ehrenamtliche Gemeinderatsmitglieder zu wählen sind, ist unter dem Gesichtspunkt der Chancengleichheit der konkurrierenden Parteien und Wählergruppen zu rechtfertigen. Außerdem vermeidet sie eine Zersplitterung der Stimmen und dient der Klarheit sowie der Praktikabilität des Wahlverfahrens. 4. Bei der Auslegung des Art. 19 Abs. 1 Satz 2 GWG kommt der Ausstrahlungswirkung der Grundrechte des aktiven und passiven Wahlrechts besondere Bedeutung zu.«