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BGH - Entscheidung vom 06.07.2010

5 StR 386/09

Normen:
ESchG § 1 Abs. 1 Nr. 2
ESchG § 2 Abs. 1

Fundstellen:
FamRZ 2010, 1556
NJW 2010, 2672
NStZ 2010, 579
ZAP EN-Nr. 462/2010

BGH, Urteil vom 06.07.2010 - Aktenzeichen 5 StR 386/09

DRsp Nr. 2010/12049

Strafbarkeit der Präimplantationsdiagnostik zur Entdeckung schwerer genetischer Schäden des extrakorporal erzeugten Embryos; Vereinbarkeit der Präimplantationsdiagnostik mit dem Embryonenschutzgesetz ( ESchG ); Zugrundelegung der des in § 3 S. 2 ESchG enthaltenen Wertentscheidung bei der Feststellung der Strafbarkeit des Verwerfens von Embryonen mit festgestellten Chromosomenanomalien

Die nach extrakorporaler Befruchtung beabsichtigte Präimplantationsdiagnostik mittels Blastozystenbiopsie und anschließender Untersuchung der entnommenen pluripotenten Trophoblastzellen auf schwere genetische Schäden hin begründet keine Strafbarkeit nach § 1 Abs. 1 Nr. 2 ESchG . Deren Durchführung ist keine nach § 2 Abs. 1 ESchG strafbare Verwendung menschlicher Embryonen.

Die Revision der Staatsanwaltschaft gegen das Urteil des Landgerichts Berlin vom 14. Mai 2009 wird verworfen.

Die Staatskasse hat die Kosten des Rechtsmittels und die hierdurch entstandenen notwendigen Auslagen des Angeklagten zu tragen.

- Von Rechts wegen -

Normenkette:

ESchG § 1 Abs. 1 Nr. 2 ; ESchG § 2 Abs. 1 ;
Vorinstanz: LG Berlin, vom 14.05.2009
Fundstellen
FamRZ 2010, 1556
NJW 2010, 2672
NStZ 2010, 579
ZAP EN-Nr. 462/2010