1. Ein Vergehen der falschen Verdächtigung kann auch dadurch begangen werden, daß der Täter bei der Anzeige Tatsachen verschweigt, die eine Strafbarkeit des Verdächtigten entfallen lassen oder die die Behörde jedenfalls, sei es auch nur als tatsächlichen Gründen, von einem Einschreiten abgehalten hätten. 2. Wissentlich geschieht eine durch Verschweigen begangene falsche Verdächtigung nur dann, wenn der Täter die verschwiegenen tatsächlichen Umstände als für die Beurteilung durch die Verfolgungsbehörde wesentlich erkannt hat. Daher sind Feststellungen dahingehend zu treffen, daß der Angeklagte die Rechtslage - wenn auch nur im Wege der Parallelwertung in der Laiensphäre - in zutreffender Weise beurteilt hat. 3. Eine Verurteilung wegen falscher Verdächtigung hat zur Voraussetzung, daß sich der in der Erklärung des Täters geäußerte oder aus ihr abzuleitende Verdacht gegen eine bestimmte lebende Person richtet (BGHSt 13, 219 (220)). Diese muß von dem Täter entweder ausdrücklich bezeichnet oder durch seine Angaben so weit erkennbar gemacht werden, daß der von der Verdächtigung Gemeinte unschwer ermittelt werden kann.