»1. Die Wahlrechtsgrundsätze des Art. 14 Abs. 1 Satz 1 BV sind auf die Ausübung des Wahlvorschlagsrechts durch Parteien und Wählergruppen sinngemäß anzuwenden. 2. Es ist verfassungsrechtlich zulässig, Wahlvorschlagsträger nur dann zur Wahl zuzulassen, wenn sie durch eine hinreichende Zahl von Unterschriften von Wahlberechtigten die Ernsthaftigkeit und die genügende Unterstützung ihres Wahlvorschlags nachgewiesen haben. 3. Der Gesetzgeber darf durch Anforderungen an Wahlvorschläge einer übermäßigen Stimmenzersplitterung entgegenwirken und damit im Ergebnis zur Bildung klarer Mehrheitsverhältnisse beitragen, die die Funktionsfähigkeit des zu wählenden Vertretungsorgans sicherstellen. 4. Die Gestaltung des Wahlrechts im einzelnen ist grundsätzlich Sache des Gesetzgebers. Der Verfassungsgerichtshof kann die Entscheidung des Gesetzgebers nur dann beanstanden, wenn sie dem in der Verfassung zum Ausdruck kommenden Willen des Verfassungsgebers zuwiderläuft. 5. Bei der Festlegung des erforderlichen Unterschriftenquorums muß der Gesetzgeber im Rahmen der hier zulässigen typisierenden Betrachtung nicht auf die Verhältnisse in besonders kleinen Gemeinden abstellen. 6. Der Gesetzgeber darf verlangen, daß sich die Wahlberechtigten persönlich in eine Unterstützungsliste eintragen, die bei Behörden aufliegt, um sicherzustellen, daß nur solche Wahlvorschläge eingereicht werden, hinter denen eine angemessene Anzahl ernsthaft interessierter Wahlberechtigter steht.«