«1. § 26 Abs. 2 VwVfG und § 86 VwG0 regeln eine Mitwirkungslast der Beteiligten. Werden im Verfahren auf Erteilung eines Jagdscheins Tatsachen verschwiegen, auf die sich diese Mitwirkungslast bezieht, so erlaubt das grundsätzlich keinen Rückschluß gegen die jagdrechtliche Zuverlässigkeit im Sinne von § 17 Abs. 1 Nr. 2 BJagdG. 2. Die hauptamtliche, nicht aber die inoffizielle Mitarbeit beim Mf S führt im Rahmen des § 17 Abs. 4 BJagdG zur Vermutung des Fehlens der jagdrechtlichen Zuverlässigkeit.» AZ.:1 S 615/92 SÄCHSISCHES OBERVERWALTUNGSGERICHT Im Namen des Volkes Urteil In der Verwaltungsrechtssache des Herrn - Kläger - - Berufungskläger gegen Landkreis vertreten durch den Landrat, Landratsamt, - Beklagter - - Berufungsbeklagter - wegen Jagdscheins und Waffenbesitzkarte hat der 1. Senat des Sächsischen Oberverwaltungsgerichts durch den Vizepräsidenten des Oberverwaltungsgerichts Dr. Koehn sowie die Richter am Oberverwaltungsgericht Proske und Dr. Schenk aufgrund der mündlichen Verhandlung vom 24. November 1993 am 25. November 1993 für Recht erkannt: Auf die Berufung des Klägers wird das Urteil des Verwaltungsgerichts Chemnitz vom 5. August 1992 - C 5 K 454 und 534/91 - geändert. Der Beklagte wird unter Aufhebung der Bescheide des Landratsamtes vom 1. August 1991 und 2. September 1991 verpflichtet, dem Kläger einen Jahresjagdschein bis zum Ende des Jagdjahres 1993/94 zu erteilen. Die Bescheide des Landratsamtes zum Widerruf der Waffenbesitzkarte vom 3. September 1991 und 14. Oktober 1991 werden aufgehoben. Der Beklagte trägt die Kosten des Verfahrens in beiden Rechtszügen. Die Revision wird zugelassen.