»1. Durch Art. 4 Abs. 2 und 2 GG werden nicht nur die traditionell im abendländischen Kulturkreis vertretenen Religionen, sondern auch andere Bekenntnisse wie der Islam geschützt. 2. § 21 Satz 3 StVollzG verpflichtet die Justizvollzugsanstalt dazu, dem Gefangenen die Befolgung der Speisevorschriften seiner Religionsgemeinschaft zu ermöglichen. Zwar muß die Anstalt nicht selbst für eine entsprechende Ernährung sorgen; sie hat dem Gefangenen dann aber wenigstens zu gestatten, sich derartige Speisen selbst zu verschaffen. 3. Diese Grundsätze gelten auch für den Zeitpunkt der Verabreichung von Speisen. Die Anstalt genügt deshalb ihrer Verpflichtung nicht schon dadurch, daß sie Muslimen eine spezielle Kost (sog. 'Moslemkost') anbietet, wenn dieses Angebot zu einem Zeitpunkt erfolgt und angenommen werden müßte, in dem Muslime aufgrund ihrer Religionsregeln gehindert sind, davon Gebrauch zu machen.«