1. Ein Steuerberater ist im Rahmen eines Dauermandats verpflichtet, den Mandanten auch ohne ausdrücklichen Auftrag und ungefragt in solchen steuerlichen Angelegenheiten Hinweise zu erteilen, in denen große Gefahren für den Mandanten drohen. 2. Wird eine Rechtsfrage in Rechtsprechung und Literatur seit langem kontrovers behandelt (hier: Berechnung des Nutzungswerts eines selbstgenutzten Hauses nach der Markt- oder Kostenmiete), so kann vom Steuerberater verlangt werden, daß er auf die Problematik als solche hinweist. 3. Bei Unterlassung eines derartigen Hinweises umfaßt die Schadensersatzpflicht des Steuerberaters die steuerliche Mehrbelastung sowie die Rechtsbehelfskosten des Mandanten, ferner die Schäden, die aus der Aufgabe der Eigennutzung des Hauses entstehen.