»Führungsaufsicht nach § 68 f StGB im Anschluß an eine vollverbüßte Gesamtfreiheitssstrafe setzt eine in der Gesamtstrafe enthaltene Einzelstafe von mindestens zwei Jahren wegen einer Vorsatztat voraus (unter Aufgabe der bisherigen Senatsrechtsprechung: vgl. NJW 1981, 2710).« Das Institut der Führungsaufsicht soll gefährliche oder gefährdete Täter nach ihrer Entlassung aus langer Strafhaft beim Übergang in das Leben in Freiheit unterstützen und überwachen, um sie von weiteren Straftaten abzuhalten. Der mit der Überwachungsfunktion der Führungsaufsicht verbundene Eingriff in die Freiheitsrechte des Betroffenen verbietet eine extensive Auslegung und Anwendung der Vorschrift. Deshalb setzt die Anordnung von Führungsaufsicht die vollständige Verbüßung einer Freiheitsstrafe von mindestens zwei Jahren wegen einer vorsätzlich begangenen Tat voraus; nicht ausreichend ist dagegen die Verbüßung einer aus Einzelstrafen von jeweils unter zwei Jahren zusammengesetzten Gesamtfreiheitsstrafe von mindestens zwei Jahren. * * * Abstract (Bearbeiter: Dr. Gerhard Timpe, Hannover)