»1. Nach Gemeinem Recht konnten in Bayern Servitute (Dienstbarkeiten) durch Vertrag begründet werden, der ab 1.7.1862 der notariellen Beurkundung bedurfte. 2. Zur Auslegung nach Gemeinem Recht einer 'für alle Zeiten' bestellten Dienstbarkeit als Grunddienstbarkeit. 3. Voraussetzung für die Eintragung einer altrechtlichen Dienstbarkeit im Wege der Grundbuchberichtigung ist nicht nur der Nachweis ihres Entstehens, sondern auch ihres Fortbestehens. Es muß daher nachgewiesen werden, daß das Recht nicht durch zehnjährige Nichtausübung erloschen ist. Von dem Nachweis kann dann ohne weiteres ausgegangen werden, wenn das Erlöschen im Einzelfall eine bloß theoretische Möglichkeit ist. 4. Soll an einem Grundstück, für das kein Grundbuchblatt geführt wird, vielmehr die Miteigentumsanteile selbständig gebucht sind, im Weg der Grundbuchberichtigung eine altrechtliche Grunddienstbarkeit eingetragen werden, ist grundsätzlich für das Grundstück ein Grundbuchblatt anzulegen. Nicht ausgeschlossen ist es aber, daß die Buchung der Miteigentumsanteile beibehalten, auf allen Grundbuchblättern der Miteigentumsanteile die Grunddienstbarkeit eingetragen und bei jeder Eintragung die Buchung des Rechts auch auf den Grundbuchblättern aller anderen Miteigentumsanteile vermerkt wird. Ohne einen solchen zusätzlichen Vermerk liegen inhaltlich unzulässige Eintragungen vor. 5. In Bayern haben Auskünfte des Vermessungsamts aus dem Liegenschaftskataster die Eigenschaft einer öffentlichen Urkunde. Eigenhändig unterzeichnete Schreiben müssen dann mit dem Dienstsiegel versehen sein, wenn ihr Inhalt für den Bestand von Rechtsverhältnissen erheblich ist.«