»1. Zu Verfassungsrechtsfragen im Zusammenhang mit dem Betrieb von Kreissparkassen-Zweigstellen, die sich nach einer Umgliederung auf dem Gebiet kreisfreier Städte befinden. 2. Die Errichtung und der Betrieb einer Sparkasse gehören herkömmlicherweise zu den Aufgaben, welche die Gemeinden in Ausführung ihres Selbstverwaltungsrechts wahrnehmen. Regelungen über das kommunale Sparkassenwesen zählen deshalb zu den Gesetzen im Sinne von Art. 11 Abs. 2 BV, die den Rahmen für die gemeindliche Selbstverwaltung abstecken. Der Verfassung selbst können keine näheren Regelungen über die Organisation des kommunalen Sparkassenwesens entnommen werden. 3. Die Regelung nach § 2 Abs. 4 Satz 1 iVm § 2 Abs. 2 BaySparkO, die unter den dort genannten Voraussetzungen das Weitertreiben von Kreissparkassen-Zweigstellen auf dem Gebiet kreisfreier Städte erlaubt, verletzt nicht Kernbereich und Wesensgehalt des Selbstverwaltungsrechts der Gemeinden. 4. Für eine Regelung, die Inhalt und Umfang des Selbstverwaltungsrechts näher bestimmt und dabei Kernbereich und Wesensgehalt nicht beschneidet, reicht es aus, daß sich dafür hinreichende sachliche Gründe anführen lassen, die sich am öffentlichen Wohl orientieren; es ist nicht erforderlich, daß die Regelung zwingend geboten ist und jede andere Lösungsmöglichkeit unvertretbar wäre. 5. Es gibt kein verfassungsrechtliches Gebot, daß eine kommunale Sparkassen-Zweigstelle immer nur im Bereich der Gebietskörperschaft betrieben werden darf, die der Gewährträger der Sparkasse ist. 6. Für eine Vorschrift, die nur eine abstrakt-generelle Regelung für die Organisation von Sparkassen-Zweigstellen ohne einen Bezug zu Einzelfällen bereithält, gelten in bezug auf die Anhörung von Gemeinden nicht die Grundsätze, die bei einem konkreten Eingriff in Gebiet oder in die Gebietshoheit von Gemeinden maßgebend sind.«