Die Verschwiegenheitspflicht der Beamten gem. §§ 61, 62 BBG sowie § 39 BRRG (mit den entsprechenden Regelungen des Länderbeamtengesetze) gehört zu den hergebrachten Grundsätzen des Berufsbeamtentums (Art. 33 Abs. 5 GG) und hat damit Verfassungsrang. a. Nach dem eindeutigen Wortlaut des § 62 Abs. 1 BBG hat der Dienstvorgesetzte bei seiner Entscheidung kein Ermessen. b. Die im Widerstreit stehenden verfassungsrechtlichen Rechtsgüter sind unter Berücksichtigung des gesamten konkreten Sachverhalts sorgfältig abzuwägen; dabei werden regelmäßig die Schwere der Straftat, das Ausmaß der dem Angeklagten drohenden Nachteile und das Gewicht der einer bestmöglichen Aufklärung entgegenstehende Umstände sowie der Stellenwert des Beweismittels im Rahmen der Beweislage bedeutsam sein. a. Für den Anspruch auf Erteilung der nach § 54 Abs. 1 StPO erforderlichen Aussagegenehmigung ist der Verwaltungsrechtsweg gegeben ('Klage aus einem Beamtenverhältnis' i.S. der §§ 126, 127 BRRG). b. Die Rechtmäßigkeit einer Versagung der Aussagegenehmigung nach § 62 Abs. 1 BBG haben die Verwaltungsgerichte in vollem Umfang zu überprüfen.