»1. Der Durchführung eines wiederaufgenommenen, der Feststellung der Unwürdigkeit dienenden Verfahrens nach § 61 SG steht weder die Entlassung des Betroffenen aus der Bundeswehr noch das Erreichen der allgemeinen Altersgrenze entgegen. 2. Nach der Zulassung der Wiederaufnahme im disziplinargerichtlichen Verfahren kommt dem Wiederaufnahmegrund keine entscheidende Bedeutung mehr zu. 3. Im Wideraufnahmeverfahren richtet sich die Besetzung des Wehrdienstgerichts nach Status und Dienstgrad, die der Betroffene in der letzten Hauptverhandlung des früheren Verfahrens innehatte. 4. Neben einer allgemeinen Gebrechlichkeitspflegschaft (§ 1910 BGB) bedarf es der Bestellung eines Soldaten als Verfahrenspfleger (§ 78 Abs. 2 Satz 1 WDO) jedenfalls dann nicht, wenn der Betroffene außerdem durch einen Verteidiger vertreten wird, der Reserveoffizier der Bundeswehr ist. 5. Die §§ 99 bis 103, 106, 110 bis 118 WDO sind im Wiederaufnahmeverfahren entsprechend anwendbar. 6. Ein Feststellungsverfahren nach § 61 SG ist auch dann zulässig, wenn wegen des vordienstlichen Verhaltens eine Entlassung nach § 46 Abs. 2 Nr. 2 oder 3 SG möglich wäre. 7. Zum Begriff des unwürdigen Verhaltens in § 61 SG.«