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BGH - Entscheidung vom 25.03.2020

4 StR 567/19

Normen:
StGB § 225 Abs. 1 Nr. 1

Fundstellen:
NStZ-RR 2020, 174

BGH, Beschluss vom 25.03.2020 - Aktenzeichen 4 StR 567/19

DRsp Nr. 2020/8512

Verwerfung der Revision als unbegründet mit Anm. des Senats zu besonders massiven Gewalthandlungen zum Nachteil der Tochter als rohes Misshandeln und Quälen

Tenor

Die Revision der Angeklagten gegen das Urteil des Landgerichts Essen vom 21. Mai 2019 wird als unbegründet verworfen, da die Nachprüfung des Urteils auf Grund der Revisionsrechtfertigung keinen Rechtsfehler zum Nachteil der Angeklagten ergeben hat (§ 349 Abs. 2 StPO ).

Die Beschwerdeführerin hat die Kosten ihres Rechtsmittels und die der Nebenklägerin im Revisionsverfahren entstandenen notwendigen Auslagen zu tragen.

Ergänzend bemerkt der Senat:

Dass die Strafkammer die verschiedenen besonders massiven Gewalthandlungen der Angeklagten zum Nachteil ihrer im Tatzeitraum vier Jahre alten Tochter nicht jeweils als ein rohes Misshandeln im Sinne des § 225 Abs. 1 Nr. 1 StGB ausgeurteilt hat (vgl. dazu BGH, Beschluss vom 7. August 2018 ‒ 4 StR 89/18, Rn. 4 mwN), beschwert die Angeklagte nicht. Durch die Feststellung, dass das Tatopfer in dem kurzen, insgesamt nur ca. dreimonatigen Tatzeitraum infolge der nahezu täglichen Gewalthandlungen der Angeklagten an länger andauernden, wiederkehrenden Schmerzen litt, was der Angeklagten auch bewusst war und von ihr billigend in Kauf genommen wurde, wird auch ein Quälen im Sinne des § 225 Abs. 1 Nr. 1 StGB belegt (vgl. BGH, Beschluss vom 10. Oktober 2018 ‒ 4 StR 414/18 mwN).

Normenkette:

StGB § 225 Abs. 1 Nr. 1 ;
Vorinstanz: LG Essen, vom 21.05.2019 - Vorinstanzaktenzeichen 52 Js 542/18 25 KLs 3/19
Fundstellen
NStZ-RR 2020, 174