([Un-]Wirksamkeit eines Rechtsmittelverzichts) 1. Ein wirksamer Rechtsmittelverzicht ist grundsätzlich nicht widerruflich oder anfechtbar. 2. Er kann jedoch 'aufgrund der Gesamtumstände seines Zustandekommens' (BGHSt 45, 51, 58) unwirksam sein, was in Betracht kommt, wenn dem Angeklagten vor der Erklärung seines Rechtsmittelverzicht keine Gelegenheit zur Rücksprache mit seinem in der Hauptverhandlung anwesenden Verteidiger gegeben wurde oder wenn er in der Hauptverhandlung eines anwaltlichen Beistandes entbehren musste und das Gericht den Rechtsmittelverzicht entgegengenommen hat, obwohl es unter dem Gesichtspunkt fairer Verfahrensführung nahe lag, dem Angeklagten zuvor die Möglichkeit einer Konsultation seines Wahlverteidigers einzuräumen.