1. Macht ein minderjähriges Kind seinen Anspruch auf 100 Prozent des Regelbetrags geltend, so bedarf es nicht der näheren Darlegung seiner persönlichen und wirtschaftlichen Verhältnisse bzw. seines Bedarfs. 2. Dem Unterhaltsverpflichteten bleibt es überlassen, sein mangelndes Leistungsvermögen geltend zu machen, sei es in Form eines Herabsetzungsverlangens, sei es durch gänzliches Leugnen einer Verpflichtung. Immer muss er aber die insoweit maßgeblichen Tatsachen darlegen und beweisen. 3. Auch wenn das Kindesunterhaltsgesetz die Vorschriften der §§ 1610 Abs. 3 und 1615 ff. BGB, jeweils alte Fassung, aufgehoben und den Begriff des Mindestunterhalts beseitigt hat, so ist damit keine Änderung der Beweislast verbunden für die Fälle, in denen der Unterhaltsschuldner völlige oder teilweise Leistungsunfähigkeit geltend macht. Dies ergibt sich schon daraus, dass auch unter Berücksichtigung des Kindergeldes zusammen mit dem Regelbetrag nur knapp der Betrag des steuerfreien Existenzminimums eines Kindes erreicht wird.