»1. Zur Anfechtungsmöglichkeit einer gerichtlichen Unzuständigkeitserklärung im Eröffnungsverfahren. 2. Bereits das Anwerben eines Transportmittlers bzw. Drogenkuriers ist dem Handeltreiben zuzuordnen, wenn dieses Bemühen dem späteren konkretisierten Absatz von Rauschgift dienen soll. 3. Das (vom Ausland aus übermittelte) Angebot auf Übernahme einer Kuriertätigkeit gegen Entgelt entfaltet als empfangsbedürftige, rechtsgeschäftliche Willenserklärung tatbestandliche Wirksamkeit erst, erst, wenn es von dem angesprochenen potentiellen Interessenten (im Inland) entgegengenommen wird. Begehungsort (§ 9 StGB) ist solchenfalls nicht nur der ausländische Tätigkeitsort, sondern auch der inländische Ort, an dem diese tatbestandlich vorausgesetzte Wirkung eingetreten ist. 4. Die grenzüberschreitende Bemühung um die Anwerbung oder Vermittlung von Rauschgiftkurieren/Transportmittlern im Inland stellt sich als mißbräuchliches Hineinwirken in deutsche Schutzbelange dar und begründet eine primäre Verfolgungskompetenz der deutschen Justizbehörden selbst dann, wenn die organisatorische Steuerung vom Ausland her erfolgt und die Bundesrepublik nicht Bestimmungsort der beabsichtigten oder getätigten Rauschgifttransporte ist.«