»1. Ein ausgewiesener Verurteilter kehrt i.S. des § 456a Abs. 2 S. 1 StPO zurück, wenn er wieder in den Geltungsbereich der StPO eintritt. Ob er i.S. des § 59 Abs. 2 S. 1 AuslG in das Bundesgebiet eingereist ist, bleibt ohne Bedeutung. 2. Die Rückkehr eines ausgewiesenen Verurteilten setzt als eine tatsächliche Bedingung für die Nachholung der Strafvollstreckung nach § 456a Abs. 2 S. 1 StPO kein Verschulden voraus. 3. Ob die Strafvollstreckung gegen den zurückgekehrten Verurteilten nachgeholt wird (§ 456a Abs. 2 S. 1 StPO) und ob eine solche Anordnung für den Fall der Rückkehr schon zugleich mit dem Absehen von der Vollstreckung getroffen wird (§ 456a Abs. 2 S. 3 StPO), entscheidet die Staatsanwaltschaft jeweils nach ihrem Ermessen. Im Falle der Vorweganordnung nach § 456a Abs. 2 S. 3 StPO hat die Staatsanwaltschaft ihr Ermessen nach erfolgter Rückkehr erneut auszuüben, wenn sich insbesondere aus den Umständen der Rückkehr wesentliche neue Gesichtspunkte ergeben. 4. Die Ermessensentscheidungen der Staatsanwaltschaft bedürfen grundsätzlich einer Begründung. Deren Fehlen ist unschädlich, wenn offenkundig keine fallbezogenen Besonderheiten vorliegen, die eine Abweichung von der Regelfolge der Rückkehr - Nachholung der Vollstreckung und deren Vorweganordnung - in Betracht kommen lassen.«