»Beauftragt ein Bauherr einen Architekten mit Planungsleistungen für 2 Bauvorhaben und vereinbaren die Parteien dafür jeweils ein Honorar mit einem Nachlaß von 45% gegenüber den Sätzen der HOAI mit Rücksicht auf die 'fast gleichen Projekte', so liegt darin zwar eine grundsätzlich gemäß § 4 Abs. 2 und 4 HOAI unzulässige Unterschreitung der Mindestsätze der HOAI. Hat aber der Architekt nach Erbringung der Planungsleistungen für das erste Bauvorhaben seine Schlußrechnung in Höhe des vereinbarten Honorars mit dem Nachlaß erteilt und hat der Bauherr diese Rechnung in voller Höhe bezahlt, so kann der Architekt sich von dieser Nachlaßvereinbarung für das erste Bauvorhaben auch dann nicht mehr lösen, wenn der Bauherr den Architektenvertrag für das zweite Bauvorhaben grundlos kündigt, da die Parteien nach Beendigung des Architektenleitungen die unwirksame Honorarvereinbarung uneingeschränkt vollzogen und damit bestätigt haben und darin eine wirksame Abrechnungsvereinbarung i.S. des § 782 BGB zu sehen ist, die nicht den Beschränkungen des § 4 HOAI unterliegt.«