1. Wird mit einer Rechtsbeschwerdebegründung gegen ein Verwerfungsurteil gem. 74 Abs. 2 OWiG lediglich die allgemeine Sachrüge erhoben, so ist die Begründung doch als Erhebung der Verfahrensrüge anzusehen, wenn aus ihr hervorgeht, daß geltend gemacht wird, der Einspruch habe nicht verworfen werden dürfen. 2. In einem solchen Fall ermöglicht die Verfahrensrüge die Überprüfung mindestens der Urteilsfeststellungen darauf hin, ob sie die Verwerfung tragen. 3. Hat der Betroffene in einem Wiedereinsetzungsantrag Tatsachen vorgetragen, aus denen sich ergibt, daß der Einspruch nicht verworfen werden durfte, weil der Betroffene die Hauptverhandlung nicht schuldhaft versäumt hat, so ist dieser Vortrag auch dann im Rechtsbeschwerdeverfahren zu beachten, wenn der Betroffene mitgeteilt hat, daß die Begründung der Rechtsbeschwerde einem weiteren Schriftsatz vorbehalten werde. 4. Die Rechtsbeschwerde gegen ein Verwerfungsurteil gem. § 74 Abs. 2 OWiG ist begründet, wenn dieses aufgrund des Kenntnisstandes des Gerichts zum Zeitpunkt der Verkündung des Urteils nicht ergehen durfte. Dabei kann das Gericht auch verpflichtet sein, sich zu erkundigen, ob inzwischen eine Nachricht des Betroffenen über die Ursachen seines Fernbleibens eingegangen ist. Diese kann auch dann zu berücksichtigen sein, wenn sie bis zur Verkündung des Urteils zwar nicht zur Kenntnis des Gerichts, aber doch in dessen Organisationsbereich gekommen ist. Steht jedoch fest, daß die Nachricht nicht vor Verkündung des Urteils eingegangen ist, so ist der Einspruch zu Recht verworfen worden.