»1. Bei einem Gewerbeverband mit einer großen Zahl von Verbänden als Mitglieder kann es sich erübrigen, zum Nachweis der Aktivlegitimation/Klagebefugnis nach §§ 12 RabG, 13 Abs. 2 Nr. 2 UWG auch die Mitglieder der Mitgliedsverbände zu benennen. 2. Die Dringlichkeitsvermutung des § 25 UWG gilt auch für Ansprüche aus dem Rabattgesetz. Für die Widerlegung dieser Vermutung kommt es auf Detailkenntnis auf Seiten des Antragstellers an, die erst ein gerichtliches Vorgehen möglich macht. 3. Es verstößt gegen § 1 Abs. 1 RabG, wenn ein Automobilklub durch Einschalten eines Vermittlers seinen Mitgliedern den Kauf von Pkws um 10 bis 10 % unter dem Händlerpreis dadurch ermöglicht, daß der Vermittler den Pkw im Namen und auf Rechnung des Käufers beim Händler bestellt, nach Lieferung dem Händler in Vorleistung für den Käufer den Kaufpreis unter Abzug einer ihm zustehenden 'Provision' von 11 bis 16 Prozent des Kaufpreises bezahlt und dann vom Käufer den Kaufpreis abzüglich der um 1 % des Kaufpreises reduzierten 'Provision' einfordert. Bei dieser Konstruktion bleibt der Händler Rabattgeber des Käufers, weil es sich bei dem Nachlaß mangels einer adäquaten Gegenleistung des Vermittlers um eine Scheinprovision handelt, die dem Käufer wirtschaftlich aus dem Vermögen des Händlers zufließt. Das gilt insbesondere dann, wenn die Vermittlung zu einem 10 bis 15 % niedrigeren Preis angekündigt wird. Die Ankündigung der um 10 bis 15 % niedrigeren Preise für Klubmitglieder ist Ankündigung nach § 1 Abs. 2 RabG unzulässiger Sonderpreise, und zwar selbst dann, wenn der Vermittler eine werthaltige Gegenleistung erbringen würde, an der die Käufer nicht hinreichend beteiligt sind.«