»1. Ist der Anspruch auf rechtliches Gehör (Art. 103 Abs. 1 GG) verletzt worden, ist es - wegen der Schwere des Verfahrensfehlers - regelmäßig geboten, die Nachprüfung der Entscheidung zur Sicherung einer einheitlichen Rechtsprechung zu ermöglichen (§ 116 Abs. 1 StVollzG). 2. Das Gericht hat nach Art. 103 Abs. 1 GG die Pflicht, vor dem Erlaß seiner Entscheidung zu prüfen, ob den Verfahrensbeteiligten das rechtliche Gehör gewährt wurde. a) Sollte der Pflicht nach Art. 103 Abs. 1 GG durch Übersenden von Schriftstücken genügt werden, muß sich das Gericht davon überzeugen, daß den Verfahrensbeteiligten die Schriftstücke auch zugegangen sind. b) Werden die Schriftstücke nicht förmlich zugestellt, hat das Gericht die Möglichkeit, dies durch Beifügen einer rückgabepflichtigen Empfangsbescheinigung zu überwachen. Hat es von dieser Möglichkeit keinen Gebrauch gemacht, und kann der Zugang auch nicht in anderer Weise festgestellt werden, ist dem Art. 103 Abs. 1 GG nicht genügt. c) Der Beschwerdeführer trägt weder das Risiko des Verlusts solcher Schriftstücke im Übermittlungsweg, noch hat er eine wie immer geartete Beweislast für den Nichtzugang.«