»1. a) Ein Strafgefangener hat keinen Anspruch darauf, seine ganze Freizeit - oder deren überwiegenden Teil - gemeinsam mit anderen zu verbringen. Er hat lediglich einen Anspruch auf gemeinsame Freizeit überhaupt. b) Die Justizvollzugsanstalt ist verpflichtet, für ein möglichst umfassendes und differenziertes Freizeitangebot zu sorgen. Ihr steht insoweit ein Ermessen zu, dessen Ausübung nur in beschränktem Umfang der Überprüfung unterliegt (§ 115 Abs. 5 StVollzG). 2. Stellt die Justizvollzugsanstalt im Falle einer Ermessensentscheidung überhaupt keine eigenen Ermessenserwägungen an, ist dies ermessensfehlerhaft. 3. Die Praxis, Strafgefangenen, die am Gottesdienst einer Konfession nicht teilnehmen wollen, während dieser Zeit den Umschluß mit anderen Gefangenen zu gestatten, hingegen Strafgefangene, die nicht am Gottesdienst einer anderen Konfession teilnehmen wollen, einen entsprechenden Umschluß zu versagen, verstößt gegen Art. 3 Abs. 1 und 3 GG.«