1. Grund für einen Regreß besteht, wenn die Verordnungsweise des Vertragsarztes nach den Regeln der ärztlichen Kunst das Maß des Notwendigen überschreitet oder dem Gebot der Wirtschaftlichkeit nicht mehr entspricht. 2. Eine Sucht und insbesondere die Drogensucht ist eine Krankheit im Sinne der gesetzlichen Krankenversicherung, weil bei ihr ein Verlust der Selbstkontrolle mit zwanghafter Abhängigkeit besteht. 3. Unter Behandlung ist das planmäßige, kunstgerechte Vorgehen eines Arztes zu verstehen, mit dem er die Gesundheit wiederherstellen, wenigstens jedoch eine Verschlimmerung der Krankheit verhüten oder Krankheitsbeschwerden lindern will. 4. Remedacengaben verhindern Krankheitszustände, wie sich nach dem Entzug von echtem Heroin auftreten. Wird dem an Heroin gewöhnten Körper diese Droge vorenthalten, können Krankheitserscheinungen auftreten wie Tachykardie, Herz-Kreislaufstörungen, Erbrechen, Durchfälle, Schweißausbrüche, starke Unruhe, Schlaflosigkeit und insbesondere von seiten des Herzkreislaufsystems lebensbedrohliche Zustände eintreten. 5. Die Grundidee jeglicher Substitutionsbehandlungen ist es, mit ihr den Drogenbeschaffungszwang aufzuheben, eine gesundheitliche und psychosoziale, wenn möglich berufliche Stabilisierung zu bewirken, danach die Ersatzdrogendosen allmählich zu verringern und schließlich das Fernziel der völligen Drogenabstinenz zu erreichen. Mag dieses Programm gesellschafts-, gesundheits- und evtl. auch sozialpolitisch wünschenswert oder gar berechtigt sein, in die Zuständigkeit der Krankenversicherung bzw. deren Leistungsspektrum ließ (und läßt) es sich auf der Grundlage der RVO (und des SGB V) nur zum (geringen) Teil eingliedern. 6. Die Aufrechterhaltung einer Sucht, der eigentlichen Krankheit, ist als solche schon begrifflich keine Krankenbehandlung im Sinne des Krankenversicherungsrechts.