Ein gemeinsames Aufmaß im Sinne von § 14 Nr. 2 VOB/B hat regelmäßig die Wirkung eines deklaratorischen Schuldanerkenntnisses. § 14 Nr. 2 VOB/B setzt dabei nicht zwingend eine körperliche Aufmaßnahme vor Ort voraus. Es genügt, wenn sich die Parteien darüber einig sind, daß eine bestimmte Leistung nach Maß, Zahl und Gewicht erbracht ist. Diese Einigung kann auch anhand geeigneter Aufmaßpläne erfolgen. Will der Bauherr sich von dem Anerkenntnis lösen, so muß er beweisen, daß die in dem gemeinsamen Aufmaß getroffenen Feststellungen nicht der Wirklichkeit entsprechen, und daß ihm dieses erst nach dem gemeinsamen Aufmaß bekannt geworden ist. Dabei ist er an die dem gemeinsamen Aufmaß zugrunde gelegte Abrechnungsmethode jedenfalls in der Weise gebunden, daß ihm ein Übergang auf eine völlig andere Abrechnungsmethode, die einen Vergleich einzelner Positionen nicht gestattet, verwehrt ist.