1. Dem Beherrschungsvertrag zwischen zwei Aktiengesellschaften kann eine weitere Gesellschaft auf der Seite des herrschenden Unternehmens durch Änderung des Beherrschungsvertrags beitreten. Eines Sonderbeschlusses der außenstehenden Aktionäre gem. § 295 Abs. 2 AktG bedarf es hierzu nicht, sofern die Regelungen von Ausgleich und Abfindung unverändert fortbestehen und die Laufzeit des Vertrages keine Änderung erfährt. 2. Die Nichtigkeit des Beschlusses, durch welchen die Hauptversammlung der beherrschten Gesellschaft der Vertragsänderung zustimmt, folgt nicht daraus, daß der Änderungsvertrag keine Regelung des Ausgleichs gem. § 304 AktG enthält. 3. Über die Frage, ob die Vertragsänderung ein neues Abfindungsangebot gem. § 305 AktG notwendig macht, ist im Verfahren der freiwilligen Gerichtsbarkeit gem. § 306 AktG zu entscheiden. 4. Der Einladung zur Hauptversammlung, in welcher die Zustimmung zur Vertragsänderung beschlossen werden soll, muß der Text des zu ändernden Vertrages grundsätzlich nicht beigefügt werden. 5. Das Informationsrecht der Aktionäre der beherrschten Gesellschaft bestimmt sich im Fall der Beschlußfassung über die Zustimmung der Herrschaftserstreckung auf ein drittes Unternehmen nach § 293 Abs. 4 AktG. 6. Die Anfechtung eines Hauptversammlungsbeschlusses wegen Auskunftsverweigerung setzt voraus, daß die zu Unrecht verweigerte Auskunft zu dem Tagesordnungspunkt begehrt wurde, dessen Anfechtbarkeit geltend gemacht wird.