»1. Bei der Prüfung, ob die Strafvollzugsbehörde mehr als 60% der Zahnersatzkosten bei einem Strafgefangenen übernimmt, weil er i.S. von § 62 StVollzG i.V. mit Nr. 60 Abs. 3 DOG NW bedürftig ist, sind seine wirtschaftlichen Verhältnisse umfassend zu prüfen. Es ist rechtsfehlerhaft, die Bedürftigkeitsprüfung darauf zu beschränken, ob der Strafgefangene im Monat seiner Antragstellung berechtigt war, gemäß § 46 StVollzG Taschengeld zu erhalten. 2. Bei der Entscheidung über Verpflichtungsanträge i.S. von § 109 Abs. 1 S. 2 StVollzG hat die Strafvollstreckungskammer in der Regel darauf abzustellen, ob die tatsächlichen Voraussetzungen für die Verpflichtung zum Zeitpunkt ihrer abschließenden Entscheidung vorliegen.«