»1. Für den Rechtsstreit zwischen einer Steuerberaterkammer und einem Steuerberater über die berufsrechtlich zulässige Anwendung der Steuerberatergebührenverordnung - StBGebV - ist der Rechtsweg zu den allgemeinen Verwaltungsgerichten gegeben. 2. Für die Klage auf Feststellung, daß eine bestimmte Abrechnungspraxis zulässig ist, besteht jedenfalls dann ein berechtigtes Interesse, wenn eine Klärung der Streitfrage in einem berufsgerichtlichen Verfahren nicht zu erwarten ist. 3. Die Steuerberatergebührenverordnung ist eine für alle Steuerberater verbindliche Gebührenordnung, die nicht allgemein abbedungen werden kann. Abweichungen sind nur zulässig, soweit die Gebührenordnung es zuläßt. 4. Für die Vereinbarung einer Pauschalvergütung enthält § 14 StBGebV eine abschließende eigene Regelung. 5. § 14 StBGebV schließt nicht aus, aufgrund einzelvertraglicher Vereinbarungen mit mehreren Auftraggebern nach einer einheitlich angewendeten 'Gebührentabelle' abzurechnen und dabei den Monatsumsatz als Bemessungsgrundlage zu nehmen. 6. Für den Inhalt einer nach § 14 Abs. 1 und 2 StBGebV zulässigen Pauschalgebührenvereinbarung enthält § 14 StBGebV lediglich in Absatz 3 eine Einschränkung, nämlich daß die Gebühren der Pauschalvergütung in einem angemessenen Verhältnis zur Leistung des Steuerberaters stehen müssen. Daraus folgt nicht, daß die Pauschalvergütung der Summe der Einzelvergütungen entsprechen und daß zum Vergleich der Mittelwert des Gebührenrahmens eingehalten werden muß. Ist der Aufwand des Steuerberaters etwa aufgrund langjähriger Erfahrung, rationeller Organisation und des Einsatzes von EDV geringer, ist dies bei der Prüfung der Angemessenheit der Pauschalgebühren zu berücksichtigen. Solange die Pauschalgebühren sich im Gebührenrahmen der Einzelgebühren halten und die Summe der Mindestgebühren nicht unterschritten wird, läßt sich - ohne Vorliegen besonderer Umstände - ein Verstoß gegen § 14 Abs. 3 StBGebV nicht annehmen.«