»Die Gewährung von Urlaub kann gemäß §§ 13 Abs. 1 Satz 2, 11 Abs. 2 StVollzG verweigert werden, wenn die Befürchtung besteht, der Gefangene könne einen solchen Urlaub zum Betäubungsmittelkonsum (Verstoß gegen das BetäubMG) mißbrauchen, und wenn diese Befürchtung durch die Verweigerung der Abgabe einer Urinprobe nach Rückkehr aus einem Urlaub (1 Monat vor Antragstellung) zuvor genährt worden ist. Einer solchen angefochtenen Urinprobe Ä auch wenn sie aufgrund der Angaben eines nicht genannten Informanten veranlaßt worden war Ä hat der Gefangene gemäß § 82 Abs. 2 StVollzG zu folgen, da ihm gemäß § 4 Abs. 2 StVollzG zur Abwendung einer schwerwiegenden Störung der Anstalt Beschränkungen auferlegt werden dürfen und dies zur Aufklärung eines Disziplinarverfahrens geboten war. Ä Dabei kann sich der Gefangene nicht darauf zurückziehen, daß der Informant ihm unbekannt geblieben sei. Es liegt auf der Hand, daß in einer gerichtsbekannterweise nicht rauschgiftfreien Anstalt die persönliche Sicherheit des Informanten auf das äußerste gefährdet wäre. Andererseits stellt die Urinprobe keinen wesentlich belastenden Eingriff dar, ist nicht unverhältnismäßig und hat allenfalls Indizwirkung, die bei positivem Ergebnis Ä notfalls gerichtlich erzwungen Ä eine Kontrollprobe ermöglicht.« Zur Verweigerung der Abgabe einer Urinprobe mit der Folge einer Ä auf § 11 Abs. 2 StVollzG gestützten Ä Ablehnung beantragter Vollzugslockerung vgl. auch LG Freiburg (Beschluß Ä XIII StVK 78/87 Ä v. 27. 11. 87, in MDR 1988 Heft 5 S. 434 = NStZ 1988 Heft 3 S. 151 )