1. Die (für eine Schadensersatzverpflichtung des StB erforderliche) Kausalität ist nicht gegeben, wenn das Verhalten des StB hinweggedacht werden kann, ohne daß damit der Erfolg entfiele. Die Kausalität muß zusätzlich 'adäquat' sein, d.h., daß solche Bedingungen ausscheiden, die ihrer Natur nach für die Entstehung des Schadens gleichgültig sind und nur durch eine Verkettung außergewöhnlicher Umstände der Erfolg herbeigeführt wurde. 2. Beruht die Zahlungsverpflichtung (gegenüber ausscheidenden Gesellschaftern) des anspruchsstellenden Mandanten (verbleibender Gesellschafter) auf einer Abfindungsvereinbarung, in welcher die Abweichung bestimmter Umstände (nämlich die Richtigkeit der von StB erstellten Bilanz) von ihren Vorstellungen für möglich gehalten wird, so beruht die Zahlungsverpflichtung nicht auf einem Fehler in der Bilanz, sondern auf der Auseinandersetzungsvereinbarung. 3. Unter der Lehre vom Schutzzweck einer Norm versteht man die These, daß die durch Vertrag begründeten Pflichten nur bestimmte Interessen schützen, also nur bestimmte Schäden verhüten wollen. Eine Pflicht des StB, im Hinblick auf mögliche Abfindungsvereinbarungen eine richtige Bilanz zu erstellen, kann einem Steuerberatungsvertrag nicht entnommen werden. Die Pflicht zur Erstellung einer richtigen Bilanz besteht, um dem Mandanten die Vorlage dieser Bilanz bei den Steuerbehörden zu ermöglichen.